Eigentlich sollte Sidney J. Furie die Regie übernehmen, doch er fiel krankheitsbedingt aus, also übernahm Dolph Lundgren selbst die Regie und überrascht mit viel Professionalität und Können. Mit den Bauer Martinez Studios drehte schon Jean-Claude Van Damme sein " Wake of Death " und sie sind dafür bekannt, dass das Budget doch immer recht ordentlich ist, zumindest besser als bei der Konkurrenz wie zum Beispiel Nu Image. Dolph Lundgren selbst wird wohl nie wieder einen Kinoauftritt haben, trotzdem ist es um ihn eigentlich nicht schlecht bestellt, da er wirklich gute B-Kost zum Besten gibt, wie " Direct Action " oder seine zweite Regiearbeit " The Mechanik ".
Story:
Der Irak Veteran Lance Rockford ( Dolph Lundgren ) ist Leiter einer kleinen Eliteeinheit, welche die Außenministerin auf einer Reise nach Rumänien beschützen soll. Dort soll es ein Treffen mit einem weltweit gesuchten Terroristen geben, welches der Präsident ( Jerry Springer ) dazu benutzen will, um einige Verräter in seiner Regierung zu entlarven. Das Treffen soll in einem abgelegenen Hotel stattfinden. Doch bald tauchen Dutzende von maskierten Soldaten auf und der Kampf ums Überleben beginnt.
Man muss schon zugegeben, dass man sich beim Verfassen des Drehbuchs was gedacht hat, denn der Plot deckt immer nur ganz langsam seine Karten auf und die ganze Wahrheit erfährt man erst ziemlich spät. Die Verräter in der Regierung sind zwar nur ein Klischee, doch es sind Mehrere und selbst in Rockfords Einheit gibt es einen schwer zu entlarvenden Verräter. Was dann um den Terrorist herauskommt ist wirklich verblüffend, daneben wird die ganze Story mit Rockfords Irakdrama verbunden, daher gibt es auch öfter im Film Rückblenden, welche sehr stilvoll in Szene gesetzt worden sind. Überhaupt scheint Lundgren gerne mit Stilmitteln wie Fast und Slowmotion, schnellen Umblendungen oder Farbfiltern zu arbeiten. Manchmal zwar etwas übertrieben, aber gut ausschauen tut das Ganze schon.
Nur zu Anfang muss man sich eine knappe halbe Stunde gedulden, bis der Spass losgeht, richtige Längen kommen aber nicht zustande, da die Story spannend und interessant erzählt wird. Recht schnell befindet man sich dann in dem abgelegenen Hotel, welches sehr groß ist und dazu noch einen unterirdischen Keller hat. Als Kulisse sieht das Hotel wirklich teuer aus, man hat hier nicht das billigste Loch genommen. Gekonnt und vielseitig wirkt auch die Musikuntermalung dazu.
Wenn hier der erste Schuss fällt, ab dann ist fast Non Stop Action angesagt. Massenhaft Shootouts mit blutigen Einschüssen, Dutzende von Gegnern werden erschossen, aber auch die kleine Einheit wird dezimiert. Wir dürfen auch Lundgren mal wieder etwas snipern sehen. Es beginnt eine Jagd durch das Gebäude, dann durch den großen Keller, wieder auf die Oberfläche und ständig wird geballert. Recht schwach sind nur die kleinen Kampfeinlagen, davon hätte ich mir mehr gewünscht. Die Sachschäden halten sich zwar in Grenzen, sehen dafür aber gut aus und sind kaum CGI verseucht.
Dolph Lundgren ist gewohnt sympatisch und in alter Frische zu sehen. Nur seine sonst so trockenen Sprüche fehlen mir hier und er hat nicht seine gewohnte Synchro. Aber er erledigt seine Stunts selbst und gibt immer noch eine glaubwürdige Figur ab. Talkmaster Jerry Springer hat die Rolle des amerikanischen Präsidenten ergattert und meistert Diese sehr gut. Die restlichen, unbekannten Darsteller agieren auf gutem durchschnittlichem Niveau.
Fazit:
Professionel inszeniertes B-Movie mit spannender und wendungsreicher Story. Obwohl wir mal wieder im Ostblock sind, ist die Kulisse sehr schick anzusehen. Die Action ist hart und zahlreich vertreten, ich hätte gerne mehr Fights gehabt, denn damit wird mal wieder gegeizt. Die guten Darsteller runden das Ganze ab.
Solche B-Movies machen Spass und ich wünsche Lundgren, dass es so weiter geht. Ich kann für " The Defender " eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.