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Schon in ihrer Kindheit auf einer kleinen griechischen Insel sind der Franzose Jacques Mayol und der Italiener Enzo Molinari zusammen getaucht. Sie sind gute Freunde, aber auch erbitterte Konkurrenten, die sich immer wieder gegenseitig mit neuen Tiefenrekorden überbieten. Auch nachdem Jacques eines Tages hilflos mitansehen muß, wie sein Vater bei einem Tauchgang tödlich verunglückt, verliert das Meer seine Faszination für ihn nicht. Zwanzig Jahre später treffen die beiden bei den Weltmeisterschaften im Tiefseetauchen ohne Atemgerät wieder aufeinander.

Vom Rausch der Tiefe war ich jetzt beim ersten Ansehen ziemlich enttäuscht. Ich erwartete tolle Unterwasserbilder und die Geschichte zweier befreundeter Rivalen, die um den Weltmeistertitel im Tiefseetauchen ohne Atemmaske konkurrieren. Und was bekam ich zu sehen, gefühlte Stunden vergehen bis die Geschichte endlich mal unter Wasser geht, dort sind die Aufnahmen zugegeben sensationell, das haben die Franzosen ja kollektiv von Jaques Cousteau geerbt und vor allen die Delfinszenen wecken Urlaubssehnsucht. Aber wehe die Geschichte geht oberhalb des Wasserspiegels, dann siehts doch düster aus.
Im Trockenen gehts dann hauptsächlich um ein Liebesdrama mit Dreieckstendenz, die zum einen mit dem angepriesenen Titel nun mal überhaupt nichts zu tun hat und in meinen Augen auch nicht gerade natürlich abläuft. Warum man diese ganze Mär dann auch noch über beinahe drei Stunden hinziehen muß, wobei wirklich 80% über Wasser spielen, erklärt sich mir nicht ganz. Manchmal ist die Love Story ja gar nicht uninteressant, nur eben gnadenlos zu lang ausgewalzt. So gerät der eigentlich interessantere Charakter des Enzo mehr und mehr in den Hintergrund und zumindest bei mir wuchs doch zunehmend das Bedürfnis nebenher die Sockenschublade zu sortieren.
Die Weltmeisterschaft im Tauchen gerät dann auch eher zu einer beiläufigen Episode und ist relativ schnell abgehandelt. Mag sein das ich mit den falschen Erwartungen in den Rausch der Tiefe gegangen bin und schlecht ist der Film mit Sicherheit auch nicht, aber irgendwie verfehlt Besson das Thema.
5,5/10

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