Mit "Hostage" knüpft Bruce Willis nahtlos an seine besten Zeiten ("Stirb Langsam 1-3", "Last Boy Scout") an. Nach einigen halbgaren Produkten in letzter Zeit ("Unbreakable", "Das Tribunal", "Keine halben Sachen 2"), lässt er es hier mal wieder so richtig krachen.
Der Film ist duchweg spannend inszeniert und lässt zu keinem Zeitpunkt auch nur den Ansatz von Langeweile aufkommen. Vor allem die Szenen im Haus bestechen durch eine düstere Atmosphäre und einigen guten Schockmomenten, was vor allem an den herausragenden Leistungen der Darsteller liegt. Bruce Willis bringt die Verzweiflung Talleys überzeugend zu Ausdruck und Ben Foster (Mars) ist einfach nur genial.
Für einen Film mit einer FSK-16-Freigabe gibt es relativ viel Gewalt. Einschüsse werden deutlich gezeigt, Menschen werden verbrannt und Kinder werden getötet. Diese graphische Darstellung der Gewalt trägt allerdings viel zur düsteren Atmosphäre des Films bei und unterstreicht gekonnt die Zerfahrenheit der Gesamtsituation.
Das einzige was ich an "Hostage" vermisse, ist ein explosiver Showdown, der sich von der restlichen Action abgehoben hätte. Aus der Konfrontation Talleys mit den Hintermännern am Schluss hätte man etwas mehr machen können. Hier passiert alles doch ziemlich schnell.
"Hostage" ist ein spannender Action-Thriller mit einem Bruce Willis in Bestform. Wenn er in nächster Zeit noch mehr solche Filme abliefert, gehört er sicherlich bald wieder zur Riege der Topstars, was ich mir auf jeden Fall sehr wünschen würde. Actionfans ist dieser Film mit Sicherheit bedenkenlos zu empfehlen.