Oh je,
die Farelly-Brüder, die für derben Humor und Fäkalien-Witze (Dumm & Dümmer, Verrückt nach Mary) bekannt sind, drehen einen Film über geistig und körperlich behinderte Menschen, besser gesagt, über die Paralympics. Dazu noch als Hauptdarsteller Johnny Knoxville (Jackass), ein freches Wiesel, und bekannt dafür, sich mit Kot beschmeißen zu lassen oder Hamster zu essen. Ich seh in meinem geistigen Auge schon vor mir, wie die Moralapostel feuchte Eier in den Sitzkissen bekommen und gen Himmel aufschreien.
Wurde es wirklich so schlimm wie befürchtet ? Lest weiter, was Mr. ehemaliger Zivi dreamlandnoize dazu meint...
Steve Baker (Johnny Knoxville), Angestellter einer Firma, bekommt die Chance, auf der Karriere-Leiter eine Treppe aufzusteigen. Leider ist seine erste Tätigkeit, den Hausmeister zu feuern. Der gutmütige Steve feuert ihn, stellt ihn aber direkt bei sich zu hause als Gärtner ein. Doch schon am ersten Tag schnippelt der Ex-Hausmeister sich beim Rasenmähen die Finger ab. Da Steve ihn "schwarz" bezahlen wollte, bezahlt die 28000 Dollar teure Operation keine Krankenkasse, und so kommen er und sein Onkel Gary (Brian Cox) auf folgende Idee: Steve soll einen auf behindert machen und als Sieger bei den Paralympics vorgehen. Diese Sportler mit Behinderung wird er ja wohl locker schlagen - doch die beiden haben sich das weitaus leichter vorgestellt, als es sich in Wirklichkeit praktizieren lässt.
Schon bei "Schwer Verliebt" und "Unzertrennlich" merkte man den Farelly-Brüdern an, dass sie sanftere Töne im Humor darstellen wollten. Und auch bei "Voll verarscht" ist ihnen das größtenteils gelungen. Natürlich nähert man sich rasch an die typische 08/15-Komödie ran, wenn man noch mehr auf die Fäkalien-Bremse drückt, wie bei den eben genannten. Trotzdem finde ich den Film gelungen.
Erstmal muss man sich an Knoxville gewöhnen, diese Rolle will anfangs (oder auch beim ganzen Schauen) einfach ganz und gar nicht zu ihm passen. Der liebenswerte, gutmütige, unscheinbare Verklemmte von nebenan. Dazu kommt noch die Tatsache, dass er nicht gerade die beste Figur neben den ganzen anderen Darstellern macht. Das liegt aber eben da dran, dass ein großer Anteil vom Cast auch im wirklichen Leben eine Behinderung hat. Sozusagen spielen die "Schauspieler" sich praktisch selbst.
Bei ihnen kann man eh nur staunen, was sie an den Tag legen, nicht nur die geile schauspielerische Leistung, sondern auch, wie genial sie sich selber auf die Schippe nehmen. Zum meisten Teil gehen die Gags auf ihre Kappe, aber immer mit dem Herzen dabei und nie unter der Gürtellinie.
Die Story ist ziemlich banal und abgedroschen ( es gibt natürlich noch einen Love-Part in Gestalt von der leckeren Katherine Heigl, die ruhig mal bei mir zuhause vorbeikommen könnte um mich zu massieren) aber gerade das Grundthema und die Tatsache, dass viele behinderte Menschen sich selbst spielen, macht den Film ansich sehenswert.
Positive und negative Aspekte halten sich hier die Waagschale.
Aber schon alleine wegen dem genialen Cast sehenswert!
7/10