"El Espanto surge de la tumba" wird zumeist als recht mittelmäßiger Horrorstreifen empfunden, als naives, spekulatives Filmpendant zum Groschenroman, teilweise sogar als "miserabel gemacht", wie seinerzeit der katholische film-dienst urteilte, der allerdings angesichts des dt. Titels "Blutmesse für den Teufel" auch ziemlich voreingenommen gewesen sein dürfte. Die Einstufung als Mittelmaß ist sicherlich nicht völlig falsch: der Film ist außerordentlich naiv, seine Trickeffekte - die Doppelbelichtung, die Pappmaché-Köpfe, das knallrote, dickflüssige Kunstblut, die amerikanische Nacht, die Montage-Tricks - sind tatsächlich recht durchschaubar (was natürlich noch lange nicht bedeutet, dass sie deswegen schlecht wären - dennoch: im emotional vereinnahmen wollenden Horrorfilm scheinen solcherart aus der Fiktion herausreißenden Momente eher unangebracht zu sein!), manche Details - etwa das schlampige Gemälde, das die Figur des Malers zu Beginn anfertigt, oder die Astaroth-Schrift, die zu Beginn des Mittelteils aus einer Kiste gefischt wird - entbehren keinesfalls einer unfreiwilligen Komik, die großen und kleinen Klischees häufen sich wie Sand am Meer und selbst für einen veräußerlichten Horrorreißer dürfte das Finale dieses durchaus wüsten Streifens in die totale Beliebigkeit abrutschen. (Hauptdarsteller und Autor Paul Naschy - hier in einer Dreifach-Rolle! - will das Drehbuch auch in einer einzigen Nacht geschrieben haben.)
Wen wundert es da, dass weder der film-dienst, noch die an inhaltlich komplexen, filmtheoretisch fundiert inszenierten Meisterwerken interessierten Cineasten, noch die Mainstream-Fans (ganz besonders jene, die 1973 noch in der Wiege lagen oder nicht einmal geboren waren!), noch die ausgebufften Horrorfans übermäßig in Verzückung geraten sind. Aber auch wenn der Film vom Mittelmaß nicht weit entfernt ist - wobei man zumindest den Vorwurf der miserablen Inszenierung angesichts dieses durchaus ambitioniert gestalteten Films gehörig entkräften sollte! -, so sollte einem dennoch nicht entgehen, dass "El Espanto surge de la tumba" unter den eher mäßigen Filmen dennoch eine besondere Position einnimmt; das am Euro-Horror interessierte Publikum, das zumeist mit einer enormen Nostalgie auf die Blütezeit der frühen 70er Jahre zurückblickt, bekommt hier den spanischen Horrorfilm in Reinkultur geboten: krude Gewaltakte, gepaart mit einigen effekthascherischen Nacktszenen - die allerdings im erzkatholischen Spanien freilich nur für das Ausland angefertigt worden waren -, ausgestattet mit längst etablierten Klischees & lang erprobten Versatzstücken fremder Vorbilder, gekleidet in eine Handlung, die - ganz flach - auf Subtext und Metaebene verzichtet, um das Publikum mit einer story zu plätten, in der alles & jeder ganz & gar bei sich, ohne Ziel & Bedeutung ist.
Der Film mag - gerade auch angesichts fehlender Fortsetzungen[1] - nicht die Bedeutung von Francos Beginn der Dr. Orloff-Reihe ("Gritos en la noche" (1962)), nicht den Kultcharakter der Reihen um die Reitenden Leichen oder die Waldemar Daninsky-Werwölfe besitzen; und schon gar nicht die Qualität des psychologisch und ästhetisch unerwartet stimmigen "Al otro lado del espejo" (1973) Jess Francos, der cleveren Bathory-Variation "Ceremonia sangrienta" (1973) oder des modisch-gesellschaftskritischen Zombieschockers "Non si deve profanare il sonno dei morti" (1974) Jorge Graus, der Horrorthriller "La Residencia" (1969) & "¿Quién puede matar a un niño?" (1976) Narciso Ibáñez Serradors, der vielgepriesenen Le Fanu-Verfilmung "La Novia ensangrentada" (1972) oder des - ohnehin nur rudimentär im Horrorgenre angesiedelten - tragischen Horrorthrillers "Semana del Assesino" (1973). Aber wer den spanischen Horrorfilm der 60er und (vor allem) der 70er Jahre mit all seinen Eigentümlichkeiten, Plattheiten und Grobheiten schätzt, der bekommt hier einen - ambitioniert angefertigten - Streifen geboten, in welchem sich all diese Aspekte in intensiver, seltener Dichte manifestieren.
"El Espanto surge de la tumba" beginnt [Achtung: Spoiler!] zunächst wie ein Streifen der Hexenfluch/jäger-Wellen (erstes Klischee): Alaric du Marnac wird im Frankreich des 15. Jahrhunderts wegen schwarzer Messen, des Trinkens menschlichen Blutes und des Verspeisens menschlichen Fleisches mitsamt seiner Geliebten Mabille de Lancré durch seinen Bruder Armand du Marnac und Andre Roland angeklagt und hingerichtet. Beiden Verurteilten wird das Haupt abgeschlagen, wobei Mabille im Gegensatz zu Alaric noch entkleidet und kopfüber an den nächsten Baum gehängt wird. Vor ihrem Tod schwören beide ihren Henkern und deren Nachfahren bittere Rache.
Nicht ungeschickt beginnt Carlos Aured diesen zurückblickenden Prolog: der weit zurückliegenden Handlungszeit entspricht die räumliche Distanz der Figuren zur Kamera/zum Publikum - über einen fließenden Bach blickt man in der ersten Einstellung hinweg, auf eine von Buschwerk und Bäumen gesäumte Straße, auf der sich Henker, Gefolge und Opfer durch das Bild schieben und jeweils im weniger dicht bewachsenen Mittelpunkt des Bildfelds gänzlich sichtbar werden. Dann folgen zwei Schwenks, die sich erst den Henkern, dann den Opfern widmen; beide Male wird der Blick auf die Figuren von zwei Heckenreihen behindert - dann jedoch schiebt sich während der schwenkenden Fahrt die vorderste Hecke aus dem Bild, das durchlässiger werdend mehr von seinen Figuren preisgibt, die schließlich völlig unverdeckt am Ende der jeweiligen Einstellung zu sehen sind. Dann setzt der Prolog ein, der das Geschehen zeitlich verortet und sich - wie in den meisten Hexenjäger-Filmen - über Hexerei und deren Ahndung auslässt, während die Figuren wieder aus größerer Distanz dargeboten werden, ehe dann (auch in Groß- und Nahaufnahmen) die eigentliche Spielhandlung des Prologs einsetzt. Mit dessen Ende endet dann auch bereits der Hexenjäger-Anteil des Films - wenn auch "Mark of the Devil 4" als einer der vielen Alternativtitel eingesetzt worden war! -, während sich der Aspekt des Hexenfluchs als Grundgerüst durch den Film ziehen wird.
Gegenwart, Paris. Zeit für ein paar Sehenswürdigkeiten, um die in Frankreich spielende, spanische Genrefilme selten herumkamen. Hugo du Marnac und sein malender Freund Maurice Roland, dem seit einiger Zeit die vage Vorstellung einer unklaren Figur im Kopf herumspukt, besuchen Freundinnen, die auch Besuch von befreundeten Spiritisten erwarten. So wohnt man flugs einer spiritistischen Sitzung bei (zweites Klischee, stilecht mit wackelndem Tisch, abhebenden Kandelaber, hysterischem Anfall, Ohnmachtsanfall und Sprechen mit fremder Stimme), bei der Hugo Auskünfte über seinen schurkischen Vorfahren zu hören wünscht. Alaric spricht - als schwebender Geisterkopf - über das Medium mit den übrigen Teilnehmern und bestätigt, was seine Henker einstmals prophezeit hatten: durch das Begraben von Häuptern und Leibern an unterschiedlichen Orten können Alaric und Mabille nicht in Frieden ruhen. Den Aufenthaltsort der Überreste gibt Alarics Geist ebenfalls preis. Auch Maurice, der sich dem Unsinn verweigert, bekommt derweil Besuch vom beschworenen Kopf Alarics (drittes Klischee: die spukenden, in jeder Hinsicht körperlosen Köpfe Enthaupteter, die während des Sci-Fi-/Horror-Subgenres der lebenden Köpfe über die Leinwand flimmerten), der sich inzwischen auf einem Gemälde Maurices als jene diffuse Figur aus der Vergangenheit offenbart. Subliminalbildartige, blutrot beleuchtete Einschübe und knarzende Schrapinstrumente auf der Tonspur begleiten das Einbrechen des Wunderbaren in die Realität.
Derartig vor den Kopf geschlagen, besucht man am Folgetag Hugos altes Familienanwesen in Villas de Sade, in dessen Nähe die Häupter und Leiber des bösen Vorfahren und seiner Geliebten begraben liegen. Auch ein Schatz sei in der Nähe vergaben worden, bei dessen Suche jedoch schon viele ihr Leben verloren hätten. Bereits die Hinfahrt gerät mit einem unerwarteten Einschub rauher Peckinpah-Gewalt bedrohlich; zwei Gauner überfallen die kleine Gruppe, werden aber bereits nach Sekunden von einer kleinen Bürgerwehr gestellt: einer von ihnen stirbt durch einen blutigen Schuss in die Stirn, den anderen lässt man - zum Unmut der Überfallenen - sadistisch in einer Schlinge baumeln & zappeln, bis der Tod eintritt. Voluminöse Orgelmusik, unzählige Käuzchenschreie, eine vor allem zwischen dunkelblau und schwarz verlaufende Farbdramaturgie mit vielen Schatten und durch das Bild schwebende Pollen (die den Schwebezustand zwischen altbekannter Realität und Erfahrung des Wunderbaren einleiten) schließen diese erste handfeste Bedrohungssituation des Films ab.
Um entweder Alarics Kopf, oder aber den Schatz zu finden, lassen die Freunde in Villas de Sade ein paar zusammengetrommelte Männer auf die Suche gehen; schnell findet man eine alte Truhe und lässt sie - psychologisch wenig glaubwürdig! - bis zum nächsten Tag stehen. Doch zwei der Arbeiter öffnen die Truhe in den Nacht, finden darin eine Astaroth-Zeichnung, sind kurz darauf vom Teufel besessen, stechen einen Bediensteten nieder - dessen Tochter zeitgleich aus dem Schlaf hochschreckt und Böses ahnt (viertes Klischee) - und sorgen fortan als Diener Alarics für dessen Auferstehung, indem sie menschliche Herzen aus frisch erlegten Leibern reißen, derweil Hugo und Maurice samt Freundinnen feststellen, dass sie festsitzen, da ihnen - bedingt durch den Überfall der Gauner einige Zeit zuvor - das Benzin ausgegangen ist, während alle Telefonmasten der Umgebung defekt zu sein scheinen. Zunächst ist es Alarics Kopf, der wiederbelebt werden kann und der nun auch von Maurice und dessen Freundin Besitz ergreift, um Rituale in die Wege zu leiten, die ihm und Mabille wieder ein neues Leben als unversehrte Personen verschaffen sollen. Im nahegelegenen Dorf verführen, ermorden und verspeisen die Wiedererweckten in der Nacht - halb Vampire, halb Lykanthropen - ihre Opfer. Auch Elvira (Emma Cohen in der Rolle der Tochter des ermordeten Bediensteten!) erhält Besuch von Alaric, der jedoch durch ihr - Minuten zuvor erstmals erwähntes, sodann gesuchtes, schließlich gefundenes und sogleich umgehängtes - weißmagisches Amulett aus dem Besitz der Ahnen Hugos vertrieben wird.
Der Film macht nun einen kleinen Schlenker in die - durch "Night of the Living Dead" (1968) noch zögerlich eingeleitete - Welle des neuen Zombiefilms und lässt die bisherigen Opfer Alarics in das Anwesen Hugos eindringen, wo er und Elvira sich mit Fackeln gegen die eindringenden Untoten zu verteidigen wissen (fünftes Klischee). (Gelegentlich wurde daher der weniger konkrete Originaltitel in seinen Übersetzungen bisweilen in die Zombie-Ecke gerückt: "Zombien verikosto" hieß der Film später etwa in Finnland, "Blutmesse der Zombies" war einer der dt. Alternativtitel.) Nach dieser haarsträubenden Nacht kehrt der - inzwischen scheinbar nicht mehr besessene - Maurice zurück. Gemeinsam mit diesem plant Hugo die Vernichtung der Wiedergänger, wird jedoch vom Freund in einem zweiten Besessenheitsanfall ermordet. Netter Einfall am Rande: zunächst wird ein bloß scheinbarer Mordanschlag durch Maurice als perspektivische Täuschung ausgewiesen, ehe dann der tatsächliche Anschlag erfolgt. Gegen Ende müssen dann noch - recht drastisch - zwei Vertreter der Bürgerwehr, die ihrerseits einen Raubmord planen, Alaric und Mirabelle zum Opfer fallen, ehe Maurice - durch Elviras Amulett geheilt - und Elvira mit dem Amulett dem ganzen Spuk ein Ende bereiten können: Mabille verwandelt sich in ein Skelett, Alaric verliert seinen Kopf; aber auch Maurice muss sein Leben lassen und Elvira schlendert verstört in den Abspann.
Die von Naschy verfasste Handlung, die allerlei Oberflächlichkeiten des Genres aneinanderreiht und Naschy selbst in drei verschiedenen Rollen reichlich Leinwandpräsenz sichert (und es schließlich ermöglicht, gegen alle Erwartung den vermeintlichen Helden des Films sterben zu lassen, ohne den Star unter den Tisch fallen lassen zu müssen) bietet ein paar Dümmlichkeiten, keinerlei Innovationen, aber kurzweilige Unterhaltung und einige wohlig-gruselige Schauermomente samt Schockeffekten. Symptomatisch für Naschys Auftritte als Horrorstar ist hier - stärker als in seinen übrigen Filmen - der Verzicht auf jegliche Ambivalenz seiner Charaktere: zumindest als Werwolf Daninsky und Dr. Jekyll hatte er diese - an das Moment der Verwandlung gekoppelt! - noch ansatzweise einbringen können, während sich hier gute und schlechte Eigenschaften auf die zwei größeren der insgesamt drei Rollen aufteilen; Hugo ist durchgängig gut (wenngleich er recht pragmatisch der Lynchjustiz der Bürgerwehr keinen Einhalt zu gebieten versucht, was angesichts der Nähe zu Peckinpah und dessen "Straw Dogs" (1971), die sich in dieser Szene und - recht oberflächlich - in manchen Montage-Kapriolen des Films äußert, bloß die Armut an inneren Spannungen in "El Espanto surge de la tumba" besonders deutlich werden lässt, gleichwohl gerade Hugos pragmatische Haltung in dieser Hinsicht zunächst noch vielversprechend schien), Alaric ist durchgängig teuflisch. Und Hugos Freund Maurice wiederholt als Besessener im Grunde klassische Naschy-Rollen. Hauptdarstellerin Emma Cohen, die - von Glauber Rocha über Pere Portabella und Eloy de la Iglesia bis Juan Luis Buñuel - weit weniger auf reine Horrorfilme festgelegt war als Naschy, spielt hier zwar die Rolle des - wenn man so will - final girl und besitzt in dieser Funktion etwas mehr Tatendrang als die beinahe nur Staffage darstellenden Freundinnen der männlichen Hauptfiguren, wirkt jedoch in dieser überwiegend durch Trauer, Furcht und Verstörtheit ausgezeichneten Rolle lustlos und unterfordert. Wie die übrigen, recht eindimensionalen Heldenfiguren bleibt auch sie sehr blass, wofür vor allem das Drehbuch verantwortlich zu sein scheint.
Bestechender ist dagegen Aureds Inszenierung. Aureds zweite Regieleistung nach dem ebenfalls mit Naschy besetzten "El Retorno de Walpurgis" (1973) festigte seine Zusammenarbeit mit dem Horrorstar, mit dem er schon als Regieassistent Klimowskys bei "La Noche de Walpurgis" (1971) zusammengearbeitet hat und mit dem er noch bei "Los Ojos azules de la muñeca rota" (1973) und "La Venganza de la momia" (1973) zusammenarbeiten sollte. Jahre später folgte schließlich noch eine letzte Zusammenarbeit zwischen ihnen: "Empusa" (2010), den der 2008 verstorbene Aured zwar nicht mehr in Szene setzen konnte, an dessen Drehbuch er jedoch noch beteiligt war.
Aured war zu Beginn seiner Karriere - wenn auch nicht mehr unbedingt gegen Mitte der 1980er Jahre, als er seine Arbeit als Filmregisseur einzustellen begann! - ein recht versierter Handwerker, der durchaus die Ambition erkennen ließ, ansprechend in Szene gesetzte, reine Genrefilme abzuliefern. Der Mord an Hugos Freundin, der vor allem aus zappelnden Beinen, zuckenden Fingern, einem abklingenden Röcheln, zerberstenden Tellern & Tassen, dem Augenpaar des Täters, dem Schattenwurf der geführten Tatwaffe, dem vom Tisch rutschenden Haar (und dem in Parallelmontage gekämmten Haar einer weiteren Freundin) besteht, ist sicherlich einer der kleinen Höhepunkte der Inszenierung - und weit unverdaulicher als der ungleich graphischere Mord der Bürgerwehr-Mitglieder gegen Ende des Films. Die subliminalbildartigen Einschübe von Visionen & Ahnungen, der Einsatz scheinbar subjektiver Kamerafahrten, der Wechsel zwischen harmonischen und hektischen Einstellungen, die raschen Zooms, die vereinzelten Weitwinkelaufnahmen und manch fremdartig wirkende Kameraperspektive sorgen in Verbindung mit einigen stimmungsvollen Drehorten (in der Nähe von Naschys Privatanwesen, das aus Kostengründen ebenfalls als Drehort herhalten durfte/musste) und der einlullenden Orgelmusik samt aufpeitschenden Einsprengseln durchaus für atmosphärische oder aufreibende Momente,[2] die allerdings durch schwache Trickeffekte mehr als einmal abgeschwächt werden, während eine oftmals allzu aufdringliche Beleuchtung und eine gelegentliche Vorliebe für symmetrische Bildkompositionen eher den Eindruck des Gekünstelten hinterlässt.
Ruppig & gewalttätig, einfältig, etwas willkürlich und klischeelastig: "El Espanto surge de la tumba" ist nicht bloß charakteristisch für das Gros des spanischen Horrorfilms, sondern dank - zwar günstiger, aber - kompetenter & ambitionierter Inszenierung auch einer der besten aus dem Paul Naschy-Sektor (der immerhin einen enormen Großteil aller spanischen Horrorfilmproduktionen jener Jahre ausmachte). Wer Wert auf die dt. Synchro legt - unter den Sprechern: Arnold Marquis! -, kommt kaum um die alte Laser Paradise-DVD herum, die zwar im Hinblick auf die Bildqualität der jüngeren Motion Picture-DVD unterlegen ist, dafür aber die 'zugeknöpftere' spanische Version enthält, während Motion Picture bloß die für das Ausland angedachte Version mit mehr nackter Haut bietet.[3] Letztere lässt zwar den unübersehbar sexistischen Umgang mit den Frauen des Films noch deutlicher zutage treten, dafür gibt erstere den eigentümlich prüden Charakter der spanischen Horrorfilme jener Zeit wieder.
Gute 6/10.
1.) Mit "Heart Beat" (1983) drehte Paul Naschy - nun auch als Regisseur - ein knappes Jahrzehnt danach zumindest ein freies (und weit schwächeres) Remake.
2.) Darin ähnelt der Film manchen zeitnah entstandenen Filmen Jess Francos (mit dem sich Aured bald auch etliche Darstellerinnen teilte), der solch eine visuelle Spannung über rasche Zooms, schräge Perspektiven und auffällige Weitwinkelaufnahmen - im europäischen exploitativen Kino ohnehin weit verbreitet - noch erheblich radikalisierte.
3.) Wem die dt. Synchro egal ist, dem dürfte auch die US-DVD von Mondo Crash ausreichen, die beide Versionen des Films enthält. Die BCI-DVD enthält die alternativen Szenen der spanischen Version zumindest noch im Bonusmaterial.