Im Mittelalter wird in Frankreich ein mächtiger Satanspriester (Paul Naschy) hingerichtet. Kurz vor seinem Tod schwört er Rache. 500 Jahre später macht sich eine Gruppe von gelangweilten Snobs auf die Suche nach dem abgetrennten Kopf des zur Legende gewordenen Teufelsanbeterhäuptlings, der noch irgendwo in der Pampa verbuddelt sein muss. Als sie den Schädel ausfindig machen, erwecken sie – Wunder, oh Wunder – den Geist des Teufelsjüngers, der geschwind einen nach dem anderen in Besitz nimmt und für seine Zwecke missbraucht. Sein Ziel: Zu neuem Leben finden und seine Blutmesse vollenden…
70er Jahre, Spanien, Horror, Paul Naschy… – BLUTMESSE FÜR DEN TEUFEL ist Eurotrash, wie er im Buche steht. Eurotrash bedeutet: Geile Spanierinnen, ganz schlechte Gore-FX, nette bis lächerliche Gruselatmosphäre und hundsmiserable Story am Rande der Erträglichkeit. Wer mit Filmen wie DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES oder den REITENDEN LEICHEN etwas anfangen kann, der ist auch hiermit nicht komplett fehl beraten.
Auch hier werden einem wieder Absurditäten und Sinnlücken wie fliegende, abgetrennte Köpfe, barbusige Rotschöpfe, tuntige Henker in roten Strumpfhosen und am helllichten Tag mit Fackeln umher wandernde Bauern geboten. Der Star des spanischen Horrorfilms war in den 70er-Jahren Schauspieler Paul Naschy. Dieser bekleidet hier, wie so oft, gleich mehrere Rollen, nämlich sage und schreibe vier(!):
1. den Satanspriester
2. dessen Richter, ein Baron
3. dessen Bruder, ein Ritter
4. einen der Snobs
Nicht wundern, das ist in alten Paul Naschy-Schinken durchaus keine Seltenheit! Bereits in der ersten Szene besetzt Naschy jedenfalls gleich drei(!!!) Rollen gleichzeitig. Das soll ihm mal ein Brad Pitt nachmachen!
Die Atmosphäre des Films ist gut, insofern man auf diese schrullige, trashige, aus heutiger Sicht eher beschmunzelnswerte Machart steht, die damalige Low-Fi-Produktionen eben so auszeichnete. Spannung ist hier jedoch ein Fremdwort. Untermalt wird das dröge Treiben von benebelndem Heimorgel-Gedöns. Satansanbeter-Naschy tritt ab der Mitte zunächst nur als loser Kopf im Schmuckkästchen auf, steigert sich dann aber zum geschleckten Macho-Satanisten im Dracula-Cape. Zur Seite steht ihm eine überaus hübsche Rothaarige, die sich von frischen Herzen ernährt. Der beste Freund von Snob-Naschy ist mal besessen und mal wieder nicht – ein überaus fingiertes cineastisches Stilmittel, welches die Dramatik und Irrationalität des Geschehens noch besser hervorhebt. Gegen Ende rücken den verbliebenen Protagonisten Zombies mit weißen Augen auf die Pelle, die ganz nah an die Kamera heranschleichen. Und zum Schluss wird Satanisten-Naschy mittels eines antiken Amuletts zur Strecke gebracht, welches ganz zufällig irgendwo in der Nähe gefunden wird.
Das alles ergibt ebenso wenig Sinn, wie es einen durch Mark und Bein ängstigt. Unterhaltungswert, wenn auch nur den der unfreiwilligen Komik, darf man dem Film jedoch nicht abschlagen.
Gore: (+)(-)(-)(-)(-)
Spannung: (+)(-)(-)(-)(-)
Trash-Faktor: (+)(+)(+)(+)(-)
„Tja, und jetzt müssen wir noch jemanden aufhängen. Ähm, es tut mir leid, dass sie das mit ansehen müssen. Aber was sollen wir machen? Die Dinge haben sich eben so ergeben.“
Fazit:
4x Naschy = vierfach geschnackelte Trash-Feinkost? – Leider nein. Fans des verstaubten Euro-Grusels können aber durchaus einen Blick riskieren.