Während der Hexenverfolgung im 15. Jahrhundert wird eine Hexe mit ihrem Geliebten Alaric von Mornac von dessen Bruder und Richter Rollin hingerichtet. Doch zuvor verfluchen die beiden Rollin und seine Nachfahren, klar ist mal wieder, wie bei vielen Naschy-Filmen, die Nachfahren in der heutigen Zeit müssen es auslöffeln. Und so ist es denn auch, Hugo lebt heute in Paris und bei einer Séance mit einigen Freunden wird der Ahnherr Alaric angerufen und zum Leben erweckt. Er weist prompt die Anwesenden darauf hin, dass er erst Frieden findet, wenn sein Kopf nicht mehr vom Körper getrennt aufbewahrt wird. Von der Geschichte sichtlich angezogen, reisen die Freunde zu der Klosterruine, wo die Familie von Mornac auch einen Sommersitz in der Nähe hat. Nicht nur die Figur des bösen Alaric erinnert an Naschys "Heartbeat", sondern auch der Überfall, der die vier zunächst auf ihrem Weg stoppt. Hier werden allerdings die Täter von der lokalen Bürgerwehr geschnappt und kurzerhand am nächsten Baum aufgeknöpft, rauhe Sitten auf dem Lande eben. Tatsächlich finden sie zunächst eine Truhe, doch darin befindet sich kein Schatz, wie sie erst annehmen. Während "Heartbeat" ein lustiges Intrigenspiel ist, betont "Blutmesse Für Den Teufel" durchgehend die übersinnlichen Phänomene, die sich zuhauf ereignen. Zwar ist die ein oder andere Gaunerei dabei, doch spätestens bei dem überraschenden Auftauchen von Zombies und besessenen mordlüsternen Lebenden kann man den Verstand getrost abschalten. Für Freunde des gepflegten Schundes ist dieses Kleinod ein echter Hingucker, denn da wird wirkliches Potential für den einen oder anderen Lacher geboten. Der alte Sichelkiller sieht z.B. schon zu Lebzeiten aus wie ein Zombie und bewegt sich sowieso in Zeitlupe, während bei den echten Zombies, frei nach George A. Romero, erst einmal ein Feuer vor dem Haus entfacht wird, auch wenn da gerade mal drei Untote herumhampeln. Gut ist da, dass Paul Naschy, der auch in diesem Streifen wieder einmal von augenscheinlich viel zu attraktiven Darstellerinnen umschwärmt wird, so unerschrocken ist, zumindest in einer seiner vier Rollen, die er sich verpasste. Im Gegensatz zur spanischen Version bietet die deutsche alternativ gedrehte Szenen mit mehr nackter Haut, beachtlich ist auch für die Zeit der reichhaltige Kunstbluteinsatz, wenngleich einiges etwas stümperhaft aussieht. Von ansehnlicher Köpfung bis zu Jess Fraco ähnlichen miesen Effekten ist alles dabei in diesem von "Die Nacht Der Reitenden Leichen" inspirierten amüsanten B-Movie von Jacinto Molina alias Paul Naschy. Als es schon fast alle in den untotengleichen Dämmerzustand versetzt oder ganz dahingerafft hat, meint unser Held doch tatsächlich: "Ich spüre förmlich die Gefahr, in der wir uns befinden." Vor soviel Scharfsinn mit Heimorgel unterlegt kann man gar nicht genug Taschentücher zücken, wenn das hämische Gelächter in Tränen umschlägt. Auch die Figur des wiederbelebten (besser gesagt wieder zusammengesetzten) Alaric ist köstlich, wenn der mit Umhang in einer Nebelwolke stehend den verhinderten Vampir mimt. Abgerundet von schöner Schlossatmosphäre mit trashigen Beleuchtungseffekten ist es da schon fast nebensächlich, wenn die Story des eilig geschriebenen Drehbuchs immer wieder holperig und unvermittelt geschnitten wirkt, als fehlten ein paar Erklärungen, die der Logik dienen könnten. Der Showdown zwischen Gut und Böse sorgt da abschließend in der theatralischen, pseudodramatischen Art noch einmal für ausgelassene Heiterkeit.
Fazit: Wilder Mix für den B-Moviefreund, nichts für Zombiefans. 5/10 Punkten