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Vier Freunde verfahren sich auf dem Weg zu einer Hochzeit nachts in der Einöde. Als ihnen eine Fledermaus vor die Frontscheibe fliegt, bauen sie vor Schreck einen Unfall. Auf der Suche nach Hilfe geraten sie in einen Albtraum: Mörderische Fledermäuse sind hier unterwegs und lauern auf unbedarfte Opfer.

Die Ausgangssituation dieses kleinen, aber feinen Trash-Gruslers könnte nicht ausgelutschter sein: Eine Gruppe junger Leute, eine nächtliche Einöde, blutgierige Monster - diese Elemente sind aus zahllosen Teen-Schockern zusammen gesetzt. Was "The Roost - Angriff der Fledermäuse" aus der Masse billig produzierter Horrorfilme gleich von Beginn an abhebt, ist der von Ironie durchtränkte Aufbau der Erzählung: Im Stil alter amerikanischer Mitternachts-Sendungen wird der Zuschauer von einem gruseligen Erzähler begrüßt und mit einigen morbiden Erläuterungen auf die zentrale Binnenerzählung vorbereitet. Dieser Rahmen wirkt in seiner schwarz-weißen Optik und dem ovalen Bildausschnitt, der einen Fernsehschirm andeuten soll, nicht nur angenehm ironisch, sondern lockert durch eine Unterbrechung gegen Ende des Films auch die bis dahin kaum mehr auszuhaltende Spannung auf.

Denn neben dieser witzigen Hommage an alte Horrorfilm-Muster erweist sich "The Roost - Angriff der Fledermäuse" auch als durchaus spannende Variation seines Themas. Mit einfachen, aber sehr effektiven Mitteln gelingt Regisseur Ti West ein extrem atmosphärischer Grusel-Schocker: Da wird lange Zeit vieles nur angedeutet und ausgespart, vermeintlich positive Wendungen versanden schnell in Sackgassen und krasse Schockmomente kommen immer erst eine Minute, nachdem man mit ihnen gerechnet hat (etwa nachdem einer der Protagonisten ewig durch die dunkle Scheune geirrt ist und man die ganze Zeit auf einen Angriff gewartet hat). Selbst die schlichte Handkamera, die sicherlich dem begrenzten Budget geschuldet war, wird hier zur Tugend: Die dunklen, diffusen Aufnahmen erzeugen eine Nachtschwärze, die selbst bei den wenigen beleuchteten Szenen nicht wirklich verschwindet. So entsteht eine düstere Atmosphäre, in der man jederzeit mit allem rechnen muss. Mit der Zeit ein echter Angriff auf das Nervenkostüm.

Da verzeiht man auch gerne den schwachen, viel zu gestelzten Schauspielleistungen oder den müden, mitunter bedeutungslosen Dialogen. "The Roost - Angriff der Fledermäuse" ist ein im besten Sinne trashiger Horrorfilm, auf das Wesentlichste reduziert, sehr atmosphärisch, düster und extrem unheimlich. Fragen nach logischen Zusammenhängen oder einem tieferen Sinn sind hier absolut fehl am Platz. Wer sich auf das etwas inhaltslose, aber äußerst geradlinige Storykonzept einlässt, kann einen fesselnden, gruseligen Schocker erleben, der mit dunkel-bedrohlichen Bildern den Puls in die Höhe treibt und sich mit ironischen Elementen vor dem klassischen Grusel-Genre verbeugt. Für Fans ein echter Geheimtipp!

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