Review
von Leimbacher-Mario
Night of the Living Bat
Ti Wests Regiedebüt „The Roost“ handelt von aggressiven Fledermäusen in einer Scheune, die an Halloween Leute in reißende Kannibalen verwandeln... Extrem low-budget, extrem klassisch und oldschool spooky, extrem amateurhaft - und dennoch ziemlich gut?! Ja, zumindest an den Umständen und dem spürbaren Talent gemessen.
„The Roost“ ist nicht weit weg von uns. Also uns, wenn wir mit ein paar Kumpels und Filmstudenten/-fans losziehen würden und unser eigenes Creature Feature auf die Beine stellen würden. Das ist ja grundsätzlich erstmal sympathisch. Und es wurden ja schon so einige Klassiker unter diesen Umständen erschaffen, von „Evil Dead“ bis „Blair Witch Project“. Von solchen Höhen ist dieser Fledermausterror zwar weit entfernt, doch er enthält schon fast alle Komponente, weswegen ich und viele andere später zu Fans von West wurden, vom langsamen Tempo bis zur unaufhaltsamen, hartnäckigen Spannungsschraube. Selbst wenn er es bis heute noch nicht zu den ganz Großen geschafft hat und sein Stil dafür wohl etwas zu anti-mainstream scheint. Egal. „The Roost“ jedenfalls ist ein Selfmade-Videothekenschocker der alten Schule. Eine atmosphärischer Schwarz-Weiß-Rahmen, erzählt von Tom Noonan (!), flatternde Mini-Draculas mit einer Art Tollwut, grieseliger Look, ein kalter und warmer Schauer zugleich. Definitiv Stoff für die Geisterstunde und zum alleine im Dunkeln gucken. Wüsste man nicht das Releasedatum, könnte man kaum sagen, ob der Film 1981 oder 2019 gemacht wurde.
Fazit: ungemein atmosphärischer und extrem niedrig budgetierter Indiehorror über fiese Fledermäuse am Halloweenabend. Ti Wests Erstling versprach (nicht zu) viel!