Review

Vier Freunde verirren sich im Fledermausland.
Das klingt so wunderbar trashig nach Tierhorror, schließlich sollen auch noch Zombies mitmischen, also ordentlich Gore und Teens in Nöten, - im besten Fall.
Doch dieser tritt leider nicht ein, die kurze Laufzeit von 77 Minuten kommt einem wie zwei Stunden vor, denn eigentlich geschieht inhaltlich rein gar nichts und was geschieht, erhält noch nicht einmal einen erklärenden Hintergrund.

Eingebettet wird die krude Geschichte in eine Rahmenhandlung, in der in Schwarzweiß eine Art Moderator in einem Herrenhaus grob die Geschichte umreißt und dem Betrachter angemessene Gruselstimmung vermitteln möchte. Das kann man alles nur mit müdem Achselzucken quittieren, zumal er sogar inmitten der eigentlichen Story auftaucht, um diese ein paar Szenen zurückzuspulen, was jedoch der ohnehin nicht aufkeimenden Atmosphäre keinen Abbruch tut. Im Endeffekt fragt man sich, was der eigentlich von einem will.

Was geschieht hier? Vier Freunde sind spät abends auf dem Lande unterwegs, um einer Hochzeit beizuwohnen Der Wagen macht schlapp, in der Einöde finden sie jedoch nur eine Farm mit großer Scheune, treffen aber keine Bewohner an. Da tauchen aus dem Nichts Fledermäuse auf und jeder Gebissene mutiert zum Zombie und wird zur Bedrohung für die restlichen Typen.

Könnte knorke ablaufen, ist aber Tinnef.
Man erfährt bis zum Ende nicht, woher die Fledermäuse kommen und warum sie überhaupt angreifen und weshalb ihr Biss einen Menschen zum Zombie werden lässt. Muss man alles so hinnehmen.
Bereits zu Beginn tauchen da inhaltliche Lücken auf, älteres Ehepaar will die Farm eigentlich für einen Ausflug verlassen, er geht in die Scheune, irgendetwas flattert da, Schnitt. Sie geht in die Scheune, Schnitt. Das mit dem Beißen und anschließendem Mutieren muss man sich denken, später tauchen sie zumindest kurz als Zombies wieder auf.

Unsere Teens sind nicht nur austauschbar, sondern so langweilig, wie schon lange keine potentiellen Opfer mehr. Es gibt noch nicht einmal den sprücheklopfenden Harzkäse oder die nervige Nymphomanin. Nur gesichtslose Figuren ohne Charakterzeichnung, die kaum etwas sagen, was aber noch schlimmer ist, - sich kaum bewegen.

Denn über die komplette Laufzeit kommt überhaupt kein Tempo auf und nur selten wird der Ansatz einer spannenden Szene geboten, etwa, wenn ein Zombie zum Zuschnappen bereit ist oder die selten auftretenden Fledermäuse ins Spiel kommen.
Ansonsten schleichen sie über das recht große Scheunengelände, was zu keiner Zeit Atmosphäre entstehen lässt, verharren in irgendeinem Winkel und schlagen nutzlos Zeit tot, ohne wirklich aktiv zu werden. Dabei wirken die computergenerierten Fledermäuse überhaupt nicht bedrohlich, die Zombies ebenso wenig.
Zu Beginn mischt noch ein Cop mit, aber sein Dasein als Zombie ist nicht von langer Dauer, ansonsten herrscht hier Stillleben.

Mit den Gewalteffekten holt man letztlich auch nichts mehr rein, ohnehin gibt es hier wenig auszumachen, lediglich der Zombiecop wurde ordentlich geschminkt und ganz vorsichtig wurde etwas rote Farbe an diverse Körperteile geklatscht. Die meisten Szenen dieser Art spielen sich im Off ab oder werden nur angedeutet.
Man mag es sich denken, die Darsteller bewirken keine Verbesserung des miesen Gesamteindrucks und was diesen sogar noch verstärkt (und das ist wirklich selten der Fall), ist der nervige Score, der überwiegend aus quietschenden Geigen besteht und nicht angenehm zu konsumieren ist.

So bleibt ein uninspirierter, billig heruntergekurbelter Streifen, dessen Story ohne Hintergrund abläuft. Es fehlt an Bewegung, an Spannung und Atmosphäre ohnehin und am Ende werden Tierhorrorfreunde ebenso wie Zombieanhänger bedröppelt aus der Wäsche gucken.
Knapp
3 von 10

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