Review

Eines der unnötigsten Remakes stellt für mich in den letzten Jahren " Into the Blue " dar. Den Filmemachern und Drehbuchautoren scheint schon seit langem der Stoff und die Ideen ausgegangen zu sein. Es ist schon so weit gekommen, dass man von eher unbekannten Filmen, wozu auch " Die Tiefe " mit Nick Nolte zählt, ein Remake inszeniert. Als Regisseur war John Stockwell schon vorprogrammiert, denn durch " Blue Crush " hatte er schon Erfahrung auf diesem Sektor. Matt Johnson nahm haufenweise Änderungen gegenüber dem Original vor, besser macht das den Film aber auch nicht. Immerhin bekamen das die Filmemacher auch zu spüren, Man blätterte eine Menge Kies für " Into the Blue " hin, schaffte es aber gerade mal die Produktionskosten wieder reinzuholen.

Der leidenschaftliche Taucher Jared (Paul Walker) lebt mit seiner hübschen Freundin Sam (Jessica Alba ) auf den Bahamas. Mit Gelegenheitsjobs halten sich die Beiden über Wasser. Schließlich erhält Jared Besuch von seinem besten Kumpel Bryce (Scott Caan) und dessen Flamme Amanda (Ashley Scott). Bei einem Tauchgang stoßen sie auf ein Flugzeugwrack mit einer wertvollen Drogenladung, auch antike Schätze finden sie auf dem Meeresgrund. Jared kommt bald der Verdacht, dass sie ein lange verschollenes Schiff entdeckt haben, welches einen Schatz an Bord haben könnte. Leider erweisen sich die Bergungsarbeiten als sehr schwierig, denn auch der Besitzer des Drogenfliegers hat da noch ein Wörtchen mitzureden.

Ich fange hier mit den positiven Aspekten an und dass ist eindeutig die exotische Kulisse. Stockwell schmeißt dem Zuschauer hier exzellente Bilder um die Ohren, am liebsten würde man gleich seine Koffer packen und selbst auf die Bahamas fliegen. Nicht einmal ein Urlaubsvideo von TUI oder Neckermann kann hier mithalten. Exotik pur, das hellblaue Meer, knapp bekleidete Mädels und fantastische Unterwasseraufnahmen, denen auch ein Großteil der Kosten zum Opfer gefallen sein dürften. Schon zuvor bei " Blue Crush " fuhr Stockwell so eine sonnige Optik auf, doch " Into the Blue " setzt eindeutig noch Einen drauf und auch der Score ist wirklich gut geworden, sogar ganze Songs dürfen das langweilige Geschehen untermalen.

Dabei gibt sich gerade Paul Walker mächtig Mühe und überzeugt voll und ganz als Sunny Boy und Profitaucher. Jessica Alba ist zwar keine sonderlich gute Schauspielerin, aber sieht nun mal verdammt gut aus. Daher hat Stockwell ganz besonders darauf geachtet, dass sie auch nie zuviel Kleidung am Leib trägt, genau das Selbe gilt für Ashley Scott, welche auch schon an der Seite von The Rock in " Walking Tall " agierte. Scott Caan ist ganz ordentlich, sorgt zumindest manchmal für gute Onliner und Josh Brolin gibt einen markigen Bösewicht ab. Auch die Darsteller gehören für mich zu den positiven Aspekten.

Gehen wir mal weiter zu Story. Ich erwarte ja keine Glanzparade mit Hochspannung und zahlreichen Wendungen, man kann durchaus mit diesem eher abenteuerlichen Plot zufrieden sein, wenn er nur nicht so stinklangweilig wäre. Eigentlich kann man die erste Stunde in zwei Worten zusammen fassen: Tauchen, labern. Mehr passiert nicht. Gäbe es nicht diese prachtvolle Optik, könnte man den Film gleich ausschalten, immerhin ist " Into the Blue " so eine gute Hilfe beim Einschlafen, berießeln lassen und der Rest geschieht von ganz alleine.

Jared und Co. sind fast den ganzen Film über mit der Bergung beschäftigt, Probleme mit den Drogendealern bekommen sie erst in der letzten halben Stunde. Bis dahin ist der Film ein einziger Durchhänger, immerhin kann dann noch die ein oder andere Actionszene überzeugen. Kleine Keilereien, eine Verfolgungsjagd und der finale Unterwasserkampf füllen die letzte halbe Stunde aus, ein paar schicke Haiangriffe mit inbegriffen. Auch die Spannung schafft es dann endlich auf ein durchschnittliches Niveau zu kommen, wobei man Wendungen überhaupt nicht erwarten darf. Für Denjenigen, der ein bisschen aufpasst, steht der Fiesling schon von Anfang an fest, genauso wie die üblichen Verräter.

Völlig unnötiges und belangloses Filmchen mit einer Optik vom Feinsten. Funktioniert als Stimmungsmacher vor dem eigenen Urlaub, ansonsten unnütz wie ein Kropf.

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