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Und wieder einmal ein böse endender Ausflug ins Hinterland

Drehbuchautoren sind ja auch dafür bekannt, daß ihnen nicht auf Knopfdruck etwas neues einfällt. Aber muß es denn immer das gleiche alte Schema sein, welches nur in der Ausführung der Bluttaten seine Abwechslung findet? Wir sehen einmal nach, was vorher kam...“Wrong Turn“: eine Abkürzung bei einem Stau führt in den Tod. „House of Wax“: leicht den Weg abgekürzt, zack, tot. „Hills have Eyes“: einer vermeintlichen Abkürzung gefolgt, leider ein Fehler. „Texas Chainsaw Massacre“: ins Hinterland gefahren, nicht mehr herausgefunden. Und nun Vorhang auf für „2001 Maniacs“: bei Nacht eine offensichtlich unnötige Abkürzung genommen...und was folgt in logischer Konsequenz darauf? Na? Das wäre bei Herrn Jauch gerade mal die Einstiegsfrage. Meine Frage nun ist, ob man den Film denn gut finden darf, wenn man sich über die immer wiederkehrende Handlung ärgert...ja, man darf, denn er ist witzig, blutig und Herr Englund tut mit.

Er gibt den Bürgermeister des verschlafenen Nest Pleasantville, in dem die Zeit seit dem Bürgerkrieg stehengeblieben zu sein scheint. Acht junge Menschen verschiedener Herkunft und mit unterschiedlichem Ziel spült es zufällig in das Dorf, welches gerade am Beginn einer ausschweifenden Party steht. Es darf gefeiert werden, Alkohol fließt in Strömen, die Damen sind anscheinend alle sehr willig, ja, da möchte man doch auch...lieber nicht mittun, denn hinter der Maske der aufgesetzten Fröhlichkeit verbirgt sich ein schändliches Tun. Es soll Feines zu essen geben, ja, aber seit „Eat The Rich“ wissen wir, daß man nicht immer sicher sein kann, was einem da vorgesetzt wird. Und so dürfen die jungen Menschen, unbegabte Schauspieler allesamt, erleben, was es heißt, aktiv an einem Barbecue teilzunehmen. Und warum das Ganze? Als Rache für die Auslöschung des Dorfs während des Bürgerkrieges, Aug um Aug, Zahn um Zahn...2001 Seelen wurden gen Himmel geschickt, aber noch finden diese keine Ruhe. Gut also, daß Jahr um Jahr zur gleichen Zeit ein Festchen stattfindet. Hätte man also bloß nicht die Abkürzung genommen...

Was gehört definitiv in einen Horrorfilm? Nun? Blut, Sex und Morde. Seit den seligen Zeiten eines „Freitag, der 13te“ wissen wir, daß Sex unbedingt zum Tod führt, wenngleich damals noch niemand an so unschöne Dinge wie Aids gedacht hat. Und auch seit damals lauert man blutgierig auf immer neue, kreative Arten, die Opfer ins Jenseits zu befördern. Primitive Gelüste werden nun auch hier im aktuellen Geschehen vollauf befriedigt, die Abteilung Effekte durfte sich hinsichtlich der Todesmethoden voll austoben. Der einzige Schauspieler bei dem ganzen bunten Treiben ist Herr Englund, der sichtlich Spaß an seiner Rolle hat. Der Rest, nun, Kanonenfutter halt. Schnell stellt sich ein wohliges Gefühl ein, wenn man einen nach dem anderen dahinscheiden sieht, daß fand man zu Beginn der Achtziger auch schon gut, wurde schief angeschaut, war jedoch egal. Ein netter Film also, streng nach Schema, mit wenigen Erklärungen, minderer Schauspielkunst und äußerst blutigen Effekten. Das werden nicht viele mögen, aber diejenigen, die seit ehedem Fans des bluttriefenden Zelluloids sind, stimmen ein: „Yeee-haw!“ – 8/10.

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