Drei Teenager befinden sich zu Beginn der Schulferien auf dem Weg in den Urlaub, als sie durch Zufall irgendwo in der Einöde der Südstaaten in dem kleinen Dorf Pleasentville landen. Dort findet just am nächsten Tag ein großes Fest statt, zu dem die willkommenen Gäste herzlich eingeladen sind. Die attraktive weibliche Dorfjugend lässt anfängliche Zweifel vergessen und man folgt bereitwillig der Einladung. Gemeinsam mit einigen anderen – die sich ebenfalls nach Pleasentville verirrten – nistet man sich bei den seltsamen wie freundlichen Zeitgenossen ein. Nach und nach geschehen jedoch sonderliche Dinge, Menschen verschwinden und alles läuft zwangsläufig auf ein großes Barbecue hin.
Wenn man der Typ Zuschauer ist und sich über hormongesteuerte Teens in Slasher-Filmen aufregt, die ja bekanntlicherweise nichts im Kopf haben außer Saufen, Poppen und gerade noch so die zwei Zellen besitzen, damit die Atmung nicht aussetzt, dann sollte man "2001 Maniacs" meiden um einen Herzinfarkt vorzubeugen.
Mir machen solche Teens im Grunde nichts aus, aber hier hört der Spaß endgültig auf. Bei Tim Sullivan´s Film wird nur ans Poppen gedacht, die Charakterzeichnung bleibt komplett auf der Strecke und die Teens angenehm unsympathisch, dass man sich nur erfreuen kann, wenn es einen nach dem anderen auf grausame Weise erwischt. Eine der zwei Hirnzellen wird zwar ab und an auf die Fragestellung umgepolt, wo denn nun die Freunde verblieben sind, aber solange man einen wegstecken kann, hat das natürlich in diesem zarten Alter absoluten Vorrang.
Selbst als sie eine Ahnung verspüren, was in diesem HillBilly-Örtchen wirklich abgeht, bleibt der Weichei-Modus auf "on" geschaltet. Der einzige, der etwas Courage zeigt ist der Farbige, zwar vollgestopft mit Klischees bis unter die letzte Muskelzelle, aber wenigstens halbwegs sympathisch.
Von der verwahrlosten Charakterzeichnung profitieren am meisten die schrägen Einwohner selbst, mehr als durchgeknallt und inzest-veranlagt muss man nicht über sie wissen. Und erfährt auch nicht mehr über sie.
Robert Englund, der den Film mit seiner Anwesenheit etwas aufwertet, kommt dabei am besten weg, jedoch macht er sich am Schluss zum Hampelmann. Ein sechzig-jähriger Knacker im Faustkampf gegen einen halbwegs durchtrainierten Teen? Man, dem Opa tritt man einmal gegen die Hüfte und der Bandscheibenvorfall ist vorprogrammiert. Aber da der Teen auch so eine Vorzeige-Metro-Schwuchtel ist, bleibt der Kampf relativ ausgeglichen.
Der große Knack-Punkt ist das Kannibalen-Thema. Warum kürzt man den Film nicht auf 10 Minuten Länge? Die Teens und zufälligen Anreisenden ´nen Kopfschuss verpassen oder spätestens im Schlaf meucheln und fertig ist das HappiHappi-Gericht.
Nein, da wird mit ihnen tagelang gespielt (für die Spielfilm-Länge zu erreichen), im Endeffekt werden sie zermanscht, platt wie ´ne Flunder gedrückt oder mit Säure zersetzt.
Ich hab zwar noch keinen Mensch gegessen oder zubereitet, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass man aus dem Verätzten oder dem platt gemachten Toten noch viel brauchbares Fleisch für 2000 hungrige Münder entnehmen kann.
Ansonsten gibt es nicht viel zu holen, Spannung bleibt komplett auf der Strecke, der Splatter weiß ganz gut zu gefallen und hier und da muss man mal wirklich mal bei dem schrägen Humor und den Country-Song-Einlagen schmunzeln. Aber bei soviel Dummheit auf einem Haufen (in einer Stadt) wertet dass das fertige Produkt nur noch nebensächlich auf.
Der Schluss insklusive Schluss-Gag sind ansich ganz gut gelungen, wobei man sich aber wieder die Frage stellen muss: Warum denn dann das Kannibalen-Thema verwendet wird, wenn es nur um Rache und Auge um Auge geht?
Zurück bleibt ein zwiespältiges Produkt, das wohl noch am meisten Troma-Anhänger ansprechen dürfte. Ich musste danach erstmal kacken gehen.
4/10