Silvester 2004. Das 13. Revier im vom Schneesturm gebeutelten Detroit wird endgültig geschlossen. Nur Revierleiter Jake Roenick und zwei Kollegen sind noch vor Ort, um pünktlich zur mitternächtlichen Stunde die Lichter auszumachen. Da wird ein Gefangenentransport mit dem Cop-Killer Bishop umgeleitet und plötzlich ist wieder Leben in der alten Bude: korrupte Polizisten unter der Führung von Inspektor Marcus Duvall stürmen das 13. Revier, um Bishop, den unliebsamen Zeugen ihrer Verbrechen, auszuschalten...
War John Carpenters Original noch ein filmischer Balanceakt zwischen sozialkritisch angehauchten Motiven und (seichten) Elementen des Western- und Horrorkinos, so verkommt dieses optisch auf der Höhe der Zeit agierende Remake zu einem glattpolierten Cop-Thriller, welches weniger eine schockierende, urbane Nachtmahr (wie bei Carpenter) darstellt sondern einfach nur eine perfekt intonierte Action-Achterbahn zum schnellen Verzehr fürs Popcorn-Publikum. Zwei wichtige Änderungen haben dies zu vertreten: 1) die Angreifer sind schlichtweg nur noch kriminelle Cops mit High-Tech-Waffen und nicht mehr die gesichtslose, unheimliche Meute (je nach Lesart: entweder die Indianer oder die Untoten) von einst und 2) die ins Heute verlegte Handlung bringt sich mit vielen Unwahrscheinlichkeiten selbst in Bedrängnis und damit den Zuschauer um einigen Spaß (Warum funktionieren die Handys nicht? Wieso rennen die Angreifer mit Nachtsichtgeräten in hell erleuchtete Räume?). Nicht jede Modernisierung des Stoffes hält auch mit dem Inhalt mit, gelle! Und dennoch: Wer nicht unbedingt Remake mit Original vergleichen möchte, sondern Jean-Francois Richets Hollywood-Debüt eigenständig betrachtet, der wird kaum Langeweile empfinden, zumal „Das Ende – Aussault on Precinct 13“ bis in kleinste Rollen mit beispielsweise Brian Dennehy und Kim Coates glänzend besetzt ist. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Des weiteren mit Ethan Hawke, Laurence Fishburne, Gabriel Byrne, Maria Bello u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin