Hollywood ist nicht originell, sondern es folgt jedem Trend, der ein wenig Geld vermuten läßt. Nach den erfolgreichen Remakes von „Dawn Of The Dead“ und „Texas Chainsaw Massacre“ versuchen findige Studiobosse auf den Trend (ist es überhaupt einer?) aufzuspringen und sind bei der Suche nach wiederverfilmbaren Spannungsstoffen aus den 70’er und 80’er Jahren bei John Carpenter angekommen. Neben dem Remake seines Gruselklassikers „The Fog“ wurde auch „Das Ende“ neu verfilmt, der (abgesehen von einer beklemmenden und verstörenden Atmosphäre) nicht dem Horrorgenre zuzurechnen ist. Vielmehr stellt er die Blaupause für einen klaustrophobischen Thriller dar.
Da die Grundidee für Carpenters Original so einfach wie genial war, sieht es auf den ersten Blick wie eine gute Idee aus, die Story ein zweites Mal, aber mit besseren Darstellern und größerem Budget zu verfilmen. Um eines vorweg zu nehmen: Das Remake für sich genommen ist ein guter Film. Er hat mit Ethan Hawke, Larry Fishburne, Gabriel Byrne und weiteren Hollywooddarstellern eine sehr gute Besetzung. Zudem sind die vielen Actionszenen handwerklich sauber und aufwendig inszeniert. Big Budget eben. Doch ein Remake eines Meisterwerks muß sich den direkten Vergleich mit dem Original gefallen lassen und da verliert die Neuverfilmung klar nach Punkten!
Während im Original die Story einfach, aber dennoch enorm spannend war (siehe auch mein ausführliches Review zum Original), hat man in der Neuverfilmung unnötige Nebenhandlungen platziert. So wird die Grundidee verwässert. Der größte Fehler ist es jedoch die gesamte (im Original eher ungeklärte) Thematik des Angriffs auf die Polizeistation zu ändern. Hier haben die Angreifer (es ist keine Jugendgang mehr) ein Motiv. Und (noch viel dramatischer) ein Gesicht! Das Remake gibt an Stellen Erklärungen, an denen sie überflüssig sind. Dies führt dazu, dass der größte Pluspunkt des Originals, die Motiv- und Gesichtslosigkeit der nächtlichen Bedrohung, nicht mehr vorhanden ist. Insofern hat das Remake (trotz einer eigentlich noch ähnlichen Story) nicht mehr viel mit dem Original gemein. Für sich genommen ist der Film durchschnittliche bis gute Hollywoodkost (die eigentlich eine Kinoauswertung verdient hätte), doch mit der Intensität von Carpenters Original kann es nicht ansatzweise mithalten.
Fazit:
7 / 10