Hollywood liebt zur Zeit Remakes und so war es nur eine Frage der Zeit, das auch Klassiker von John Carpenter neu aufgelegt werden. Das ausgerechnet "Assault on Precinct 13" als Erstes eine moderne Gestalt bekommt, ist allerdings recht verwunderlich, da Carpenter noch wesentlich bekanntere Filme gemacht hat, wie z.B. The Thing oder The Fog - wobei aber von "The Fog" zur Zeit schon ein Remake produziert wird. Überraschenderweise ist mit dem neuen "Assault on Precinct 13" ein richtig guter, spanndender und kompromissloser Actionthriller entstanden, der mit zu dem Besten gehört was man bisher im Jahre 2005 zu sehen bekam.
Jake Roenick (Ethan Hawke) ist ein Undercovercop und muss bei einem misslungenen Einsatz den Tod zweier Kollegen mit ansehen. Völlig am Boden zerstört verfällt er dem Alkohol und leidet unter Depressionen. 8 Monate später ist er in einem Detroiter Polizeirevier heimisch. Es ist Sylvester und das Wetter ist sehr schlecht. Doch plötzlich trifft ein Gefangentransport ein, der aufgrund der schlechten Strassenverhältnisse nicht weiterfahren kann. An Bord des Gefangentransportes ist Copkiller Marion Bishop (Lawrence Fishbourne). Doch es kommt noch schlimmer für die Menschen im 13. Revier, denn eine Elite-Einheit verschanzt sich außerhalb und verlang die Herausgabe von Bishop. Ein gnadenloser Kampf ums Überleben beginnt, denn die Invasoren wollen ihr Ziel erreichen - egal wie viele Menschen dabei sterben müssen....
Die Story ist zwar inhaltlich nicht wirklich innovativ, dafür aber sehr spannend und kurzweilig. Es wird zu keiner Sekunde langweilig, auch wenn einige Dialoge von Belanglosigkeit nur so strotzen. Die Leistungen der Schauspieler sind in Ordnung, Ethan Hawke spielt seine Rolle wirklich hervorragend. Aber auch Laurence Fishburne und Gabriel Byrne als gnadenloser Chef der Sturmtruppe können überzeugen.
Die Optik des Filmes ist wirklich gelungen, der Blaufiltereinsatz erzeugt sehr stimmige Bilder und eine unheimlich anmutende Atmosphäre, die zudem wunderbar akustisch untermalt wurde. Der bisher eigentlich völlig unbekannte französische Regisseur Jean-François Richet hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Französische Regisseure sind derzeit in Hollywood sehr gefragt - kein Wunder, denn sie verstehen es atmoshärisch sehr dichte Filme zu kreiiren, was aber bisher leider meistens durch engstirnige US-Produzenten eingeschränkt wurde. Lediglich Florent Emilio Siri konnte in Hollywood mit seinem grandiosen "Hostage" eine ähnlich gelungene Stimmung erzeugen.
Actionmäßig ist "Assault on Pricinct 13" wirklich top gelungen. Die Action ist hart und kompromisslos - hier werden keine Geiseln gemacht. Wer in die Schusslinie kommt, wird auch erschossen. Die Schießereien sind allesamt sehr professionell inszeniert und lassen das Herz jedes Actionfans höher schlagen.
"Assault on Precinct 13" ist ein rundum gelungener Actionthriller mit einer wunderbar stimmigen Atmophäre und viel harter Action. Wer Filme wie z.B. "Das tödliche Wespennest" mag, wird auch hier hervorragend unterhalten.
9 von 10 Punkten.