Ein Jahr ist vergangen, aber in der Villa von Charlie Harper, gespielt von Charlie Sheen, ist alles beim alten geblieben. Sein seit der Scheidung finanziell klammer Bruder Alan, gespielt von Jon Cryer, wohnt immer noch bei ihm, sein Neffe Jake an den Wochenenden ebenfalls. Während sich Charlie mit diversen Bettgeschichten vergnügt, steht Alan weiterhin unter der Fuchtel seiner tyrannischen Ex-Frau, deren Alimente er zahlen muss.
Nach der rundum gelungenen ersten Staffel wird den Figuren hier endgültig ihr fester Platz in der Serie zugewiesen. Judith und Alan sind definitiv geschieden und sie ist nach ihren lesbischen Experimenten und auch der einen oder anderen Annäherung nach der Scheidung hiermit genau die tyrannische und mit Alimenten überhäufte Ex-Frau, die sie im weiteren Verlauf der Serie bleiben sollte. Wir sehen weniger von Charlies Stalkerin Rose, dafür mehr von der allseits beliebten, ab dieser Staffel omnipräsenten Haushälterin Berta, deren rustikale, kernige Art aber durchaus witzig ist.
Dem größten Wandel im Vergleich zur vorherigen Staffel unterliegt Jakes Charakter, der zuvor noch eher drollig, liebenswert, mitunter sogar aufgeweckt war und hier vor allem durch schlechte Schulnoten und sein ungesundes Essverhalten auffällt, das zu allerhand verstopften Toiletten und diversen Flatulenzen führt. Das sorgt zwar für ein paar zusätzliche Lacher, nimmt der jedoch weiterhin durchaus sympathischen Serie aber ein wenig den Charme. Die hervorragenden Schauspieler, Charlie Sheen als Gesicht der Serie, Charakterkopf Jon Cryer und die herrlich fiese Holland Taylor reißen es raus. Beachtlich ist zudem weiterhin die souveräne Vorstellung des noch jungen Angus T. Jones.
Beeindruckend ist ohnehin, wie es die Macher mit einem überschaubaren Figurenkreis, mit dem alten Setting und den sich mitunter ähnelnden Gags weiterhin schaffen, den Unterhaltungswert so hoch zu halten. Sie müssen dazu (noch) gar nicht auf weitere Figuren zurückgreifen, weil die Gags weiterhin zünden, deren Dosierung stimmt und innerhalb der geläufigen Handlungsbahnen doch der Spielraum für die eine oder andere innovative Idee vorhanden ist. Davon zeugt z.B. die letzte Folge, in der Jake vor seiner Schulklasse und seiner Lehrerin im Rückblick von seinem wilden Wochenende bei Onkel Charlie erzählt. Der eine oder andere Rohrkrepierer ist natürlich auch dabei, vor allem Episode 18, in der sich Charlie und Alan in allzu übertreibender Weise als schwules Paar ausgeben.
Fazit:
Auch wenn der zweiten Staffel der Charme der ersten etwas abgeht, wird doch durchweg für hervorragende Unterhaltung nach bewährtem Muster gesorgt.
75 %