In dem verträumten kleinen Städtchen Rockville ereignet sich Schreckliches: Zunächst sorgt die Ermordung einiger Teenager, die mit ihren Wagen zum Fummeln und Knutschen in den Wald gefahren waren, für Aufregung. Deputy Charlie Fisher nimmt die Sache besonders mit, denn bei einem der Toten handelt es sich um seinen jüngeren Bruder Tim. Zusammen mit der auswärtigen Polizistin Amy Rodgers und dem örtlichen Sheriff Duncan macht man sich auf die Suche nach der jüngst aus der lokalen Klapse ausgebrochenen Jessica, der Schwester einer der Ermordeten und damit natürlich auch die patenteste Verdächtige. Diese kann zwar bald gefasst werden, aber die Mordserie ist damit noch lange nicht zu Ende. Von seinem Vater erfährt Charlie kurz darauf, dass er in Wahrheit der Sohn der Dorf-Schlampe Mary ist, die ebenfalls seit Jahren in der Heilanstalt vor sich hinvegetiert. Erklärt das die seltsamen Träume, die der Hilfs-Sheriff in letzter Zeit immer wieder hat...? "The Rockville Slayer - Große Klappe. Nix dahinter." wäre ein besserer Titel für Marc Selz‘ eher minderbemittelte Low Budget-Produktion gewesen, denn statt des erhofften, simplen Teenie-Slashers erwartet einen hier ein zwar oftmals überraschend blutiger, aber dafür in seiner Geschichte sprunghaft und verwirrend konstruierter Mystery-Thriller, bei dem das Zuschauer-Interesse mit jeder neuen, unglaubwürdigen Plot-Wendung zunehmend erlahmt. In dem heillosen Kuddelmuddel aus Kriminal- und Horror-Versatzstücken blickt nämlich spätestens zur Halbzeitmarke keiner mehr durch und auch die ständig neuen Täter, die hier einfach so aus dem Hut gezogen werden (jep, DEN "Rockville Slayer" gibt es hier nämlich gar nicht!), gehen einem eher mächtig auf den Keks, als dass sie mal für ein wenig Klarheit in der Kloßbrühe, die sich hier "Handlung" nennt, sorgen würden. Mit der im Cover-Text versprochenen Schlitzer-Action ist es demnach auch nicht weit her und die Giallo-Anleihen äußern sich wohl nur darin, dass das Ganze ebenso unlogisch daherkommt wie ein Italo-Streifen aus den 70ern und einer der Mörder mal kurz behandschuht durchs Bild wanken darf. Die notwendige optische Tünche, um eine derart verkorkste Storyline zu kaschieren, kann Marc Selz aufgrund der technisch eher als armselig zu bezeichnenden Umsetzung natürlich nicht liefern, weshalb "The Rockville Slayer - Kleine Stadt. Großer Body Count." auch nur dasteht wie ein Independent-Movie unter vielen. Den Ausgleich soll da die Parade der alteingesessenen C-Stars Joe Estevez, Linnea Quigley und Robert Z’Dar liefern... allesamt Namen, mit denen ein Publikum unter 40 heutzutage bestimmt nichts mehr anzufangen weiß. Zur Ehrenrettung des Streifens sei aber gesagt, dass einige sudelige Make Up-Effekte für diese Preisklasse ganz ordentlich ausgefallen sind und die Darsteller zumindest den Eindruck erwecken, als hätten sie das Skript durchaus ernst genommen. Dass die meisten Performances dennoch mal wieder stark in die Richtung "heilloses Herumchargieren" tendieren, ist also nicht eine Frage fehlenden Engagements sondern mangelnden Talents. So was wie Mitrate-Spannung stellt sich hier aber nicht ein, denn der anfängliche Whodunit? wird auf dramaturgisch völlig verkorkste Art nach 50 Minuten aufgegeben und neu gestartet... wie ist Marc Selz, der auch das Drehbuch geschrieben hat, nur auf den Gedanken gekommen, dass das eine gute Idee gewesen wäre?
3/10