„Rockville Slayer" - na, das hört sich doch nach einem schönen Gemetzel an. Ist es aber nicht. Im Gegenteil, der Film ist eher blutarm.
Die Story ist schnell erzählt. Vier Jugendliche, aufgeteilt in zwei Mal zwei pro Auto, wollen gerade dem Geschlechtsverkehr nachgehen. Beide sind per Walkie Talkie miteinander verbunden (wie praktisch). Als die eine Seite nicht mehr antwortet, muss man natürlich nachsehen, ob was passiert ist. Und was findet man da? Natürlich zwei Leichen. In Panik rennt unser Starquarterback zurück ans eigene Auto und muss feststellen, dass seine Freundin ihm in Zukunft wohl eher keinen Orgasmus bescheren wird. Die ist nämlich ebenfalls Ihres Lebens beraubt worden. Und von hinten lauert schon die Gefahr... Als die vier Leichen entdeckt werden, ist der Deputy entsetzt, denn eine der Herrschaften war sein kleiner Bruder. Sein Vater, mittlerweile ebenfalls am Tatort eingetroffen, kann seine Tränen nicht zurückhalten (bzw. soll das darstellen, abnehmen kann man ihm seine Mimik allerdings nicht im Geringsten). Aber der Fall scheint klar zu sein. Aus der in der Nähe befindlichen Nervenklinik ist nämlich eine eher labile junge Dame ausgebrochen, die gerne mit Schnittgeräten spielt. Nachdem diese von dem mittlerweile in die Ermittlungen miteinbezogenen weiblichen Detective (mit Zungenpiercing, cool) gestellt wird, scheint die Sache gelöst...
Was dann folgt, ist ein mäßiger Thriller, der insbesondere seinem Namen nicht im Geringsten gerecht wird. Sehr witzig: Bei den Kollegen von imdb hat sogar Regiesseur Marc Selz einen Kommentar eingetragen. Anscheinend missfielen ihm die vielen miesen Bewertungen.
Ganz so schlecht ist der Streifen auch gar nicht. Dem Regisseur kann man eigentlich gar nicht viel vorwerfen. Die Kameraführung geht in Ordnung und das ein oder andere Spannungsmoment ist auch durchaus vorhanden.
Der besondere Gag an dieser Produktion sind allerdings zwei Darsteller. Joe Estevez und Robert Z'dar. Wird wohl vielen wenig sagen, aber die beiden waren insbesondere in den 80ern in nahezu jedem Horrortrash zu sehen. Ersterer brachte mit „Soultaker" immerhin einen guten Film auf die Reihe und Z'dar hat sogar eine Kultrolle auf seiner Habenseite stehen, denn er war der berüchtigte „Maniac Cop" in den drei Teilen. Wenn man aber noch sehr jung ist, weiß man das natürlich nicht und findet das auch nicht weiter bemerkenswert.
Bemerkenswert ist auch der Film nicht. Ich finde ihn aber wie bereits erwähnt allerdings nicht ganz so übel, wie er überall niedergemacht wird. Pure Zeitverschwendung sieht anders aus. Ganz wichtig allerdings, hier handelt es sich um einen Thriller und nicht um einen Horror- oder gar „Slasher"-Film. Ist man mit dieser Info vertraut, kann man sich den Streifen auch mal
ansehen.