Es geht doch wirklich nichts über Weihnachten, oder? Nun, da dürften die Meinungen geteilt sein, denn was dem einen angesichts der Festlichkeiten die schönste Zeit des Jahres ist, dürfte für den anderen wohl ein Alptraum aus Kitsch und Kommerz sein. Mal ganz abgesehen von überfüllten Weihnachtsmärkten und Kaufhäusern. Wie schön, dass Hollywood nicht nur Süßliches wie "Das Wunder von Manhattan" für die Weihnachtszeit anbietet, sondern mit Filmen wie "Black Christmas", "Gremlins- Kleine Monster", "No Panic- Gute Geiseln sind selten" oder "Bad Santa" auch ein durchaus saures Kontrastprogramm bereit hält, das all jene zufriedenstellen dürfte, die beim x-ten Hören von "Last Christmas" am Liebsten das Radio zertrümmern würden. Mit "Santa´s Slay- Blutige Weihnachten" scheint nun ein weiterer Vertreter dieser Gattung für wohlige Unterhaltung zu sorgen.
In der amerikanischen Kleinstadt "Hell" geht an Weihnachten alles seinen Gang. Doch der Schein trügt, denn Santa Claus (BillGoldberg) ist dieses Jahr alles andere als gut aufgelegt. In Wirklichkeit der Sohn von Satan, hatte er vor 1000 Jahren eine Wette verloren und musste deshalb von da an jedes Jahr den Geschenkebringer spielen. Doch nun ist die Zeit um- und der Weihnachtsmann zeigt sein wahres Gesicht! Ob es die Einwohner der Stadt, darunter der Teenager Nicholas (Douglas Smith) und dessen Freundin Mac (Emilie de Ravin), mit dem übellaunigen Kerl aufnehmen können?...
Das klingt ja alles durchaus vielversprechend und schon der Beginn, bei dem u.a. James Caan, Fran Drescher, Rebecca Gayheart und Chris Kattan, alle Teil einer Festtagsgesellschaft, auf kreative Weise ins Jenseits befördert werden, noch bevor der Streifen überhaupt fünf Minuten alt ist, macht Lust auf mehr. Doch leider geht dem Film nach diesem furiosen Einstieg mit fortschreitender Laufzeit die Puste aus. Anstelle einem Potpourri an bösen Szenen, wird von den Machern zu stark mit angezogener Handbremse gefahren, was der ganzen Angelegenheit nicht wirklich gut getan hat. Vor allem gegen Ende mangelt es an Ideen, was "Santa´s Slay" recht einfallslos und schließlich auch zäh erscheinen lässt. Das ist sehr schade, denn die Möglichkeiten sind in jedem Fall da. Es wirkt, als hätten die Verantwortlichen Angst vor der eigenen Courage bekommen, sodass ihr Film zum Schluss hin auch noch überflüssigerweise rührselig wirkt. Tatsächlich lässt sich eine gewisse Familientauglichkeit nicht leugnen. Ein paar Kürzungen bei den wenigen, zwar bemühten, aber meist unspekatkulär inszenierten Splatterszenen- und "Santa´s Slay" könnte problemlos in der Prime Time laufen. Hinzu kommt der mitunter allzu pubertäre Klamauk (das Wortspiel auf der Polizeistation!) und ein schwacher Hauptdarsteller, der von der zwar unterforderten, aber durchweg niedlichen Emilie de Ravin ohne größere Probleme an die Wand gespielt wird. Robert Culp wiederum hat als kauziger Großvater wohl nur auf den Gagenscheck geachtet. Und was die hochkarätigen Darsteller der Eingangsszene dazu bewogen hat mitzuspielen, das weiß wohl nur der gute Santa! Wenigstens liefern sie den darstellerischen Höhepunkt, was so manches über diesen Streifen aussagt.
Dabei ist er letztendlich gar nicht mal sooo schlecht geraten. Einige Szenen im ersten Drittel haben auch durchaus noch etwas Pepp (so z.B. die Sequenz im Stripschuppen) und die Ausstattung ist recht ordentlich ausgefallen. Das verschenkte Skript, das zudem mit Unlogik und platter Symbolik (der Name der Kleinstadt) nicht gerade geizt, ist hier sicherlich der Hauptschwachpunkt, aber die viel zu biedere Inszenierung fällt nur unwesentlich besser aus. Der deutsche Untertitel erweist sich als nicht wirklich gerechtfertigt, denn etwas mehr von dem roten Lebenssaft hätte hier nur helfen können. So aber bleibt am Ende ein recht unbefriedigender Zwitter übrig. Ein Film, den man trotz kleinen Lichtblicken schnell wieder vergessen hat!
Noch 5/10 Punkten!