Review

Eigentlich deutlich nach der Giallo-Welle entstandener Italo-Thriller, der sich vergeblich bemüht, dem Genre neue Aspekte abzugewinnen. Im Gegenteil: er setzt lediglich auf sattsam bekannte Muster und Klischees, die man schon tausendmal gesehen hat - und zumeist auch besser...
Pluspunkt: stilistisch und optisch ist das Ganze top, das hätte auch ein Dario Argento nicht besser hingekriegt. Doch wie die meisten Giallos krankt auch dieser an der schwachen Geschichte (welche bei den meisten Argento-Filmen aber ebenfalls schwach war): das Serienkiller-Szenario mag in den Achtzigern ja noch interessant gewesen sein, heutzutage haut das niemanden mehr vom Hocker. Desweiteren lässt "Anatomie des Grauens" wirklich kein breigetretenes Klischee und keine Stereotypen aus - angefangen vom ach so gebrochenen Helden, über dessen teils peinliche Lovestory, bis hin zu seiner noch peinlicheren tragischen Vergangenheitsgeschichte. Man sieht also: größtes Manko ist (wieder mal) die Hauptfigur. Aber auch der Killer ist nicht grade toll dargestellt, die Auflösung, wer es nun ist, ist auch nicht die große Überraschung. Das Ganze mündet dann in ein lahmes und teils lächerliches Finale.
Also ein äußerst durchwachsener, "neuzeitlicher" Giallo, der zu Beginn souverän Pluspunkte sammelt, um diese in der zweiten Hälfte des Films wieder einzubüßen.

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