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Als ihr Vertrag mit Hitchcock und den Universal-Studios 1968 auslief, war Tippi Hedrens Karriere praktisch beendet. "Marnie" und "Die Gräfin von Hongkong" waren bei Kritik und Publikum durchgefallen, und obwohl nach "Marnie" viele Produzenten mit ihr hätten arbeiten wollen, so kam dies doch auf Hitchcocks Initiative hin niemals zustande. Sie selbst schrieb in ihrer Autobiographie, dass sie viele Angebote nur deshalb annahm, weil sie ihr die Gelegenheit boten, zu reisen. Die südafrikanische Produktion "Satan's Harvest" war zweifelsohne ein solches Angebot. Hedren beschrieb das Werk als "rather forgettable", und das ist noch sehr geschmeichelt.

"Satan's Harvest" erzählt die Geschichte des US-Amerikaners Cutter Murdock (Montgomery), der in Südafrika eine Farm erbt und kurz nach seiner Ankunft feststellen muss, dass diese zum Anbau von Drogen "missbraucht" wird. Natürlich haben es die Drogenschmuggler bald auf sein Leben abgesehen...

Da die Handlung dieses Krimis äusserst dünn ist, kann man sich ganz auf die Landschaftsaufnahmen konzentrieren, die einen Grossteil des Films ausmachen. Ansonsten ist "Satan's Harvest" verworren, schlecht ausgeleuchtet und fotographiert und miserabel geschnitten. Die Dialoge, die Montgomery sich selbst auf den Leib geschrieben hat, grenzen an Idiotie, und auch das engagierte Spiel Tippi Hedrens reisst diesen langatmigen und aufgeblasenen Abenteuerfilm nicht raus: Er versank schon bald nach Kinostart in der Versenkung, in die er ohne Zweifel gehört. Mit viel Geduld allerdings lässt sich eine Videokopie organisieren; für Filmarchäologen wäre dies durchaus eine Investition wert.

Matt Monro, der in England vor allem als Sänger bekannt wurde, spielt hier seine erste (und letzte) Filmrolle. Der Name seiner Figur: Bates!

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