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Lautlos lacht sich Hollywood zu Grunde 

Mel Brooks "Silent Movie" geht neben seinen großen Klassikern wie "Young Frankenstein" oder "Blazing Saddles" oft gnadenlos unter, sowohl was Qualität wie Reputation angeht. Trotzdem ist dieser beinahe episodische Stummfilm über die Produktion eines Stummfilms immer noch phasenweise höllisch lustig, wunderbar abgedreht und typisch Mel Brooks. Und mutig dazu, denn im Film ist es zwar ein Witz, wie schwer es ist, einen Stummfilm genehmigt zu kriegen, doch da ist schon Einiges an Wahrheit dran. Gespickt mit sehenswerten, selbstironischen Chameos von großen Namen wie Burt Reynolds oder Anne Bancroft, revitalisiert "Silent Movie" die stumme Slapstick-Comedy der goldenen 20er und ordnet dieses verlorene Genre auf brooksche Art neu an. Auf dem Kopf, wenn es sein muss. 

Schamlos, kreativ, nicht immer voll ins Zwerchfell aber oft genug nah dran. Und ans Herz eines jeden Stummfilm-Fan ebenso. Szenen wie die Duschszene mit acht Händen oder die Cola-Bombardierung werden niemals alt. Jederzeit merkt man den Spaß und den Zusammenhalt der Truppe, was durchaus ansteckend wirken kann. Und es ist der perfekte Film für einen Abend mit Freunden oder einen Filmclub, da man nicht nur genug lacht, sondern auch genug Zeit bekommt zum selbst kommentieren oder quatschen. Herrlich kurzweilig geht ein Mel Brooks-Film immer - "Silent Movie" ist da keine Ausnahme. In schwarz-weiß wäre er sicherlich noch besser gekommen. Fans von grundsteinlegenden Klassikern von "Metropolis" bis "The Gold Rush", von Chaplin bis Keaton, haben jedenfalls minütlich genug zu entdecken. Hier huldigt Brooks den Klassikern aus seiner Kindheit oder noch davor. 

Fazit: nicht zu unrecht eher übersehen in Mel Brooks Karriere... trotzdem eine charmante & typisch überdrehte Liebeserklärung an das alte, stumme Hollywood. Ein paar Szenen werden einfach nicht alt und sind komödiantisches Gold, wahre Klassiker!

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