"American Fighter 2" war die dritte Zusammenarbeit des Trios Firstenberg, Dudikoff und James und wohl auch die beste (im trashigen Sinne). Hier wurde gar nichts mehr ernst genommen.
Als auf einer Karibikinsel mehrere Marines entführt werden, werden die beiden Ranger Joe Armstrong (Michael Dudikoff) und Curtis Jackson (Steve James) von der United States Army beauftragt, herauszufinden, wer da die Strippen zieht. Armstrong findet heraus, dass der Millionär Leo „The Lion“ Burke (Gary Conway) dahintersteckt, der auf einer hermetisch abgeriegelten Insel DNA-Experimente führt, um aus Menschen willenlose, gehorsame Super-Ninjas zu machen.
Die Geschichte ist schon ansich der Kracher. Obwohl das Thema "Klonen" heutzutage real ist (Wir erinnern uns alle an den Erfolg mit dem Schaf "Dolly" 1996), war das 1987 noch nicht möglich. Bei American Fighter 2 (der ja nicht in der Zukunft spielt wie beispielsweise Sci-Fi-Filme) ist das aber eine Selbstverständlichkeit. Da bekommen Leute Zäpfchen in den Anus geschoben und - beng - mutieren sie zu "Super-Ninjas", die dann trotzdem von jedem plattgemacht werden...
Auch ansonsten werden sämtliche Klischees durch den Kakao gezogen: Als die beiden Ranger dort ankommen, müssen sie erstmal feststellen, dass sich die dort angesiedelten Marines mehr mit Mädchen, Saufen und Segeln beschäftigen, als dem Dienst nachzugehen. Selbst der Befehlshaber ist komplett durchgeknallt und nimmt überhaupt nichts ernst. Bekanntschaft wird erst mal mit den hiesigen Schlägern in der Dorfkneipe gemacht (natürlich alles in Muskel-Shirts und Army-Hosen verpackt und trotzdem den Idioten-Stempel auf der Stirn stehen), die eine Art "Vorbereiter" zum Verschwinden der Marines spielen - warum, weiß allerdings keine Sau.
Dann wird sich auf einer Brandung mit Ninjas gekloppt, ehe es zum finalen Schlag gegen "das Böse" geht, in dem die Party abgeht und Polen offen ist.
Dudikoff hat sich hingegen zum ersten Teil nicht viel verändert (er ist nicht mehr so wortkarg), aber was die zugedröhnten Drehbuchautoren aus Steve James gemacht haben, stößt schon in nicht erforschbare Gefilde ab. Er ist nicht mehr der ernste Ausbilder, sondern entwickelt sich zu einer wandelten Pointe, der für jeden Moment den passenden Spruch hat und für jeden Kampf die passenden Waffen (Die Metzger-Messer im finalen Kampf sind einfach nur zum wegschreien).
Hat man es bei "American Fighter 2"´mit mehr trashigem Humor zu tun, musste dafür der Gewalt-Level Defizite einbüßen. Teil 2 hat hier und da zwar immer noch "harte" Stellen, jedoch kommt er an die schonungslose Kaltmachung von dem ersten Teil nicht mehr ran. Das ist aber nicht weiter schlimm.
Komponist George S. Clinton passt sich mit seinem Score dem terrainen Flair an und entwickelt auch sonst mit dem Haupt-Track eines der stärksten C64-Synthie-Stücke, die mir jemals untergekommen sind.
Das einzige, was man diesen Werk ankreiden kann, ist die Einführung des "Vermittlers", der von da an in jedem weiteren Teil von Rotzbälgern gespielt wird, deren IQ irgendwo zwischen Zimmertemperatur und einem vollen Aschenbecher liegt.
Also Leute, wer auf Cannon-Werke und trashige 80er-Jahre Action steht, sollte zumindest Teil 2 auf der Muss-Liste haben. Für mich einer der kultigsten Filme schlechthin.
10/10