Der chronische Spieler Sonny Briggs hat astronomische Schulden, die er nicht zurückzahlen kann. Die Geduld seiner Gläubiger ist am Ende, und man setzt eine Killerin auf ihn an. Sonnys letzte Chance, heil aus der Geschichte herauszukommen, ist die lllegalste und menschenverachtendste Wette, die die Spielermetropole Las Vegas zu bieten hat. Der skrupellose Casino-Besitzer Joseph bietet Sonny 2,4 Millionen Dollar, wenn er die nächsten 24 Stunden eine Hetzjagd auf Leben und Tod überlebt. Sonny lässt sich auf den Deal ein, denn mit dem Geld wäre er alle Sorgen auf einmal los. Die nächsten 24 Stunden sind für ihn ein knallharter Überlebenskampf, denn auch die Killerin seiner Gläubiger ist ihm nach wie vor dicht auf den Fersen.
So liebe ich das, vom Film nichts erwartet und dennoch gut unterhalten worden. Das Prinzip dabei ist simpel, wie haben die klassische Menschenjagd, bei der ein hochverschuldeter Ex-Quarterback von einem Casinobesitzer die Möglichkeit bekommt 2,4 Mio Dollar zur Tilgung seiner Spielschulden zu erhalten, allerdings mit dem entscheidenden Makel dafür die nächsten 24 Stunden überleben zu müssen, was um so schwieriger ist, da nicht nur Joseph über ein beeindruckendes Arsenal an Waffen und Fortbewegungsmöglichkeiten besitzt, sondern ihm auch noch die Killerin eines Geldhais im Genick sitzt.
Für alle die sich jetzt wundern, warum man von den Hauptdarstellern mal so rein gar nichts bisher gehört hat, diese wurden offensichtlich von einer Casting Show weggepflückt. Vergleichen könnte man das wohl, wenn in Deutschland der Dschungelkönig die Hauptrolle im nächsten Lars von Trier Streifen bekommt. Die beiden machen ihre Sache sogar recht ordentlich, werden aber mühelos vom Titanic Bösewicht Billy Zane an die Wand gespielt, denn der Junge macht hier einen wirklich großartigen Job. Dem Casinobesitzer Joseph gibt er einen tollen zynischen aber auch amüsanten Unterton, stets gut gekleidet und cool bis auf die Knochen, aber frei von jeglichen Skrupeln.
Die zweite Stärke des Films ist dann auch sein Tempo. Wenn die Rollen erstmal verteilt sind gibt es die ganze Laufzeit kaum Zeit zum Atem holen. Die wilde Hatz verlagert sich zwischenzeitlich sogar von Las Vegas nach Cleveland, dumm nur das Sonny vergessen hat das Kleingedruckte zu lesen, denn die Kohle gibt es nur wenn man zum Ablauf der Zeit vor Ort im Casino erscheint. Bis dahin ist aber jede Menge Zeit für wildes Geballer, Explosionen und Verfolgungsjagden und das sieht für eine vermutlich eher kleinere Produktion richtig gut aus.
Für einen simplen TV-Film ist Bet your Life jedenfalls gelungen, vor allem wenn man sich vor Augen hält, was man sonst an biederer Ware aus dem US-TV bekommt. Allein der spaßige Auftritt Zane´s ist jedenfalls sein Geld wert. Etwas mehr Härte und ein höherer Bodycount wären noch wünschenswert gewesen, aber das ließ sich wohl aus Formatgründen nicht realisieren, sonst gibt es aber kaum etwas zu meckern.
7/10