Alienkillerin Weaver und Männertraum Jennifer Love Hewitt auf Männerfang
Story:
Max (Sigourney Weaver) und Page (Jennifer Love Hewitt) sind ein ausgefuchstes Duo. Mit Heiratsschwindeleien ergaunern sie sich ein kleines Vermögen. Dabei heiratet Max den Unglücklichen erst, damit Page ihn am nächsten Tag verführt. Max erwischt die beiden in flagranti, worauf eine teure Scheidung folgt. Doch nun will Page eigenständig losziehen und die Männerwelt erobern. Deshalb wollen sie die Knete auf den verschiedenen Bankkonten unter sich aufteilen. Da das Finanzamt aber auch noch gern einen Anteil abhaben möchte, beschließen beide einen letzten Coup. Sie suchen sich den steinreichen William B. Tensy aus, denn dessen Gesundheit ist schwer angeschlagen.
Heartbreakers ist über dem pubertären Humor von American Pie angesiedelt. Die Vorstellung der beiden Hauptcharaktere und ihre familiäre Beziehung geschieht überraschend und humorig. Darauf entfaltet sich eine Komödie, in der schwanzgesteuerte Männer köstlich durch den Dreck gezogen werden. Für Überraschungen ist dank dem Ideenreichtum der Frauen gesorgt. So wird man für zwei Stunden bestens unterhalten. Da darf das Happy End für alle Beteiligten nicht fehlen.....
Musik:
Gefiel mir gut und brachte die fröhliche Stimmung des Films eigentlich immer auf den Punkt. Hin zu kommen romantische Solos oder Hochzeitsmusik. Alles passend zu den jeweiligen Situationen. Besonders als man Page in der Hochzeitsnacht, mit Tränen in den Augen, am Fenster steht haut die Musik mit der Emotionskeule zu. Insgesamt gefühlvoll und passend.
Atmosphäre:
Die Bild am Sonntag garantiert zwei Stunden Lachkrämpfe. Die Komödie ist nach dem ganzen pubertären Komödien wie „American Pie“ aber auf jeden Fall mal etwas erfrischend anderes. Trotzdem verzichtet auch dieser Film nicht auf die typischen „dummen Situationen“. So darf sich Page am Anfang auch mal mit ihren Haaren in Dean Cumannos Hosenstall verharken. Ist an sich nichts schlimmes, würde da nicht die frischgebackene Gattin Augenzeuge werden. So folgt nach der ersten Hochzeitsnacht schon die teure Scheidung in bar. Doch der Film ist auch für „Situationskomik“ gut, so darf Bräutigam Dean seine frische Braut erst mal durch kilometerlange Korridore schleppen, bevor er sie dann ins Bett befördern kann. Über einschlafen, kotzen etc, um der Nacht mit Dean zu entgehen sage ich hier nichts weiter. Anschauen und selber lachen.
Bis dahin ist der Zuschauer aber im Dunkeln gelassen worden, worum es in dem Film eigentlich geht. Plötzlich treffen Mutter und Tochter an eine Tankstelle aufeinander. Schnell wird getankt (wie sie tanken ist Hölle) und ab geht es durch die Mitte. Augenschmaus Page möchte nun selbst flügge werden und ihre eigene Tour durchziehen. Wunderbare Mutter/Tochter Streitereien (wie übrigens im gesamten Film) folgen. Man einigt sich darauf, dass Geld zu teilen. Nur leider funkt bei der Bank das Finanzamt dazwischen. Also beschließt man einen letzten Mann flach zu legen: einen rauchenden, kranken Milliardär
Mutter Max verkleidet sich als Ulga Yevanova, eine Russin die Kunstsammlerin ist und lernt William B. Tensy (der Milliardär) kennen.
Ihr Essen mit ihm in dem russischen Restaurant inklusive Karaoke (O Ton macht Freude) gehört ist für mich der absolute Höhepunkt des Films. Wem da nicht die Lachtränen kommen, der hat selber Schuld. :-)
Von nun an geht es Schlag auf Schlag. Die Geschichte wird in einem recht flotten Tempo erzählt, so dass der Zuschauer sich über zu wenig Abwechslung nicht beklagen braucht. Es ist nämlich genau das eingetreten, was Mutter Max immer gefürchtet hat. Page verliebt sich wirklich. Als dann unter unglücklichen Umständen der Milliardär wegen eines Penis stirbt und bei der Verfrachtung der Leiche Exmann Dean aufkreuzt ist das Chaos perfekt. Als einzigen Ausweg soll nun Page ihren neuen Freund heiraten und dann von Muttern verführen zu lassen. Das gelingt auch, aber das schlechte Gewissen überwiegt doch.
So schließt der Film mit einem Happy End, in dem alle glücklich und zufrieden sind. Alles ein wenig zu schmalzig, aber nach den Katastrophenfilmen der letzten Tage genieße ich das mal richtig.
Der Film spielt geschickt mit den Gedanken schwanzgesteuerter Männer und geldgeiler Heiratschwindlerinnen. Die Gags sind meist erfrischend neu. Man kopiert selten von anderen Filmen. Immer wieder erquickend wie und was die beiden sich einfallen lassen, um Männer einzuwickeln, kostenlos zu essen oder einfach eine neue Wohnung zu finden. Eine Riege exzellenter Darsteller veredelt den Film zusätzlich.
Schauspieler:
Sigourney Weaver ist Max, der ältere teil des Gespanns. Ich habe ihr bis dato so eine Leistung nicht zugetraut. Die Alienkillerin beweist, das sie auch komisch und sexy sein kann. Trotz ihres „gehobenen“ Alters kamen in mir keine Brechreize auf. Allein den Mut zur Karaoke fand ich klasse von ihr. Ihre Rolle als herrschende Mutter meistert sie ebenfalls problemlos.
Bestens versteht sie sich mit Jennifer Love Hewitt alias Page. Ihre Streitereien mit der Tochter über Männer gehören gewiss zu den Highlights des Films. Jennifer Love Hewitt spielt gekonnt mir ihren Reizen, so dass man eigentlich keinem Mann böse sein kann. Bei ihr dürfte jeder weich werden. Besonders ihr Auftreten als widerborstige Kratzbürste haben mir gefallen. Eiskalt und humorig (Barkeeper) lässt sie Männer abblitzen. Wahnsinnsbraut und perfekte Ergänzung zu Weaver.
Nach dem Hannibal Ray Liottas Gehirn frühstückte, reagiert der Mann hier instinktiv und „schwanzgesteuert“. Allein schon die Anfangshochzeit und das Missgeschick mit Wendy brachten mich zum Kochen. Der Mann ist in dieser Komödie wirklich herrlich. Hätte ihm so ein humoriges Talent nicht zugetraut.
Zu guter Letzt bleibt noch der rauchende, kranke Milliardär Gene Hackman. Als William B. Tensy hat er den Ekelpart gepachtet. Beim Kuss mit Weaver haben sich bei mir alle Nackenhaare hochgestellt (iii,bä). Seine Ansichten zum Thema Rauchen und Jugend und Gesundheit sind ebenfalls extrem. Klasse!
Fazit:
Extrem unterhaltsame Komödie, mit tollen Einfällen und einem Haufen Schauspieler, die sichtlich Spaß an ihren Rollen hatten. Ansehen und weglachen! Aber nicht am Penis ersticken.......