Schon lange war ich nicht mehr so von einem Film enttäuscht wie von "Crime is King". Irgendwann im Kino habe ich den Trailer zum ersten Mal gesehen und ich war fasziniert, ging aber letzten Endes doch nicht ins Kino, um ihn mir anzusehen. Also habe ich gewartet, bis er in die Videotheken kommt und ihn mir sofort ausgeliehen. Und wie ist mein Eindruck nach gut 2 Stunden? Der Film ist wirklich nicht mehr als Durchschnitt, selbst die Actionszenen konnten mich nicht überzeugen. Die 18er Freigabe ist auch teilweise übertrieben, da hab ich schon weitaus härtere FSK 16 Filme gesehen, aber na ja. Also zu den Actionszenen, die so hochgelobt wurden und die meiste Zeit des Trailer in Anspruch nahmen. Auch die sind einfach nicht mitreißend, sondern einfach nur Durchschnitt. Während der Schießereien herrscht richtig Langweile, die gute Optik, die sonst den ganzen Film über herrscht, hätte ruhig etwas verkürzt und in die Schießereien gelegt werden können, da die wirklich nicht gerade toll sind.
Zur Story: Michael (Kurt Russell) ist gerade aus dem Knast entlassen worden und lernt kurze Zeit später Cybil (Courteney Cox) kennen, mit der er erstmal in deren Wohnung eine etwas intensivere Nacht verbringt. Tags darauf steht Michaels Kumpel Murphy (Kevin Costner) samt Gefolge vor der Tür und Michael verlässt Cybil auch schon wieder. In den nächsten Minuten erfährt der Zuschauer, dass Michael, Murphy und deren Freunde ein Casino überfallen möchten. Als dies dann auch getan ist, ist Nichts mehr so wie vorher, denn Murphy und Michael scheinen gar nicht so tolle Freunde zu sein wie man zu Beginn meinen könnte.
Also auch die Story ist nichts Weltbewegendes, wer sich den Film angesehen hat, spricht sogar von einer 08/15-Klischee-Story, aber das soll uns ja bei einem Actionfilm nicht unbedingt weiter stören. Bei den Schauspielerleistungen gibt es getrennte Meinungen, denn einerseits wirkt Kurt Russell irgendwie fehlbesetzt und auch Jesse, der kleine Junge, nervt im Verlauf des Films immer mehr. Kevin Costner hingegen spielt sehr gut, er lässt Leistungen wie in "Postman" vergessen und spielt den oberfiesen, aber dennoch coolen Bösewicht. Von Courteney Cox wird nicht viel verlangt, daher ist sie nicht weiter erwähnenswert, genauso wie der Rest der Schauspielerriege.
Die Outfits können sich jedoch sehen lassen. Sieht schon nicht schlecht aus, wie Michael, Murphy und Co. das Casino ausrauben, während sie wie Elvis gekleidet sind. Auf das hätte aufgebaut und ein richtig cooler und unterhaltsamer Film werden können, aber der Regisseur agiert irgendwie viel zu unroutiniert und unmotiviert, bringt unnötige Längen, vor allem in der Mitte des Films, ins Spiel und das Verhältnis von Jesse und Michael ist teilweise fast schon lächerlich. Ab und zu nimmt das Ganze schon fast Trash-Niveau an, wenn Jesse Michael nur aus der Kaution freikauft, wenn er seinem großen Vorbild ein Helfer sein darf. So was muss nicht sein, noch dazu nicht in einem Film, der eine 18er Freigabe hat.
"Crime is King" fängt ganz nett an, wird mittendrin zunehmend schlechter, aber zum Schluss hin wieder etwas erträglicher, was jedoch insgesamt gesehen viel zu wenig und enttäuschend ist. Die Mittel und die Ideen waren da, die gute und unterhaltsame Umsetzung leider nicht. Da können auch die coolen Outfits, ein guter Kevin Costner und die überzeugende Optik des Films nicht ganz versöhnlich stimmen. Jeder, der "Crime is King" noch nicht gesehen hat, muss dies garantiert auch nicht tun. Glaubt mir, ihr werdet enttäuscht sein. 5/10 Punkte