Mit den Namen Samuel Fuller bringt man am ehesten den Klassiker „The Big Red One“ in Verbindung. Mit der in Episoden aufgeteilten Aufarbeitung selbst erlebter Aberwitzigkeiten während des 2.Weltkriegs schuf Fuller sein, erst später die verdiente Anerkennung erfahrendes, persönliches Meisterwerk. Seine weiteren Regiearbeiten sind größtenteils kaum bekannt und das hat zumindest im Fall von „Shark!“ auch seinen Grund.
Den Abenteuerfilm aus dem Jahr 1969 hat die Zeit bereits zweimal überholt. Die nicht zu übersehende Staubschicht ist meterdick, Spannung wie Dramaturgie ein Fremdwort und die damals einem Stuntman das Leben kostende Tauchgänge mit Haizulage sind heutzutage längst nicht mehr up to date.
So bleibt ein Blick für die Interessierten, also die, die sich den damals noch jungen und vor seinem Durchbruch stehenden Burt Reynolds („Deliverance“, „The Longest Yard“) als Betrüger, Gauner und Waffenschieber Caine, den es, nachdem die Polizei ihn fast hops nimmt, völlig abgebrannt und mittellos in ein kleines sudanisches Nest am Roten Meer verschlägt, wo er von dem zwielichtigen Professor Mallare (Barry Sullivan, „Earthquake“) und dessen Assistentin Anna (Silvia Pinal, „Viridiana“, „Guns for San Sebastian“) angeheuert wird, um ihnen bei Tauchunternehmungen zur Hand zu gehen.
Dass sich dort unten wie üblich ein Goldschatz vermuten lässt, ist genauso wenig überraschend wie die Kungeleien untereinander, um einen möglichst großen Anteil für sich in Anspruch nehmen zu können. Wie schon erwähnt, ist „Shark!“ eine äußerst durchsichtige Angelegenheit, die auch nur minimal mit den exotischen Kulissen punkten kann.
Dank des gegenseitiges Betrügens darf Caine ein paar mal gegen ein paar auf ihn angesetzte Schläger zulangen und vorher einer diebischen Elster quer über den Magd jagen (Warum wirft er sich dabei eigentlich auf jeden Tisch?), erbauliche Filmkost sieht dennoch definitiv anders aus. Hier fehlt einfach der Schwung in der Geschichte, wo dran auch der undurchsichtige Dorfpolizist, das Schicksal des von einem alkoholabhängigen Ex-Arztes operierten Jungen und die Wendungen zum Schluss nichts ändern können.
Wer sich diesen Abenteuerfilm also tatsächlich einmal zu Gemüte führen will, dem sei geraten viel Geduld mitzubringen, da Fuller so was von behäbig, unspektakulär und farblos inszeniert, als hätte er sowieso keine großartige Lust gehabt. Zu viele, oft auch unsinnige nichtssagende Dialoge beinhaltet vor allem der Beginn, während das spätere Theater um Caines kleinen Helfer auch keinen längst müde gewordenen Zuschauer mehr hinter dem Ofen hervorlockt.
Fazit:
Langweiliger Abenteuerstreifen mit einem jungen Burt Reynolds, der sich wie fast immer passabel schlägt. Ansonsten kann man hier nichts Nennenswertes berichten. Die Tauchgänge mit Haiattacken fallen heutzutage nicht mehr positiv auf, das Geschehen bleibt bis zum Schluss sehr unaufgeregt und die Optik selten attraktiv. Kompletthalber abgeharkt...