Franks Bewertung

starstarstarstar / 9

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Während des Zweiten Weltkrieges leitet die resolute SS-Schergin Ilsa ein Konzentrationslager. Hier werden die Gefangenen zu grausamen Experimenten mißbraucht. Ilsa verliebt sich jedoch in einen gefangenen Amerikaner, der als einziger in der Lage ist, es ihr ordentlich zu besorgen. Dieser Ami organisiert eine Revolte, und Ilsa wird von den eigenen Leuten erschossen.

Ein Film wider des guten Geschmacks. Es ist nicht verwunderlich, daß dieser erste Teil der legendären „Ilsa“-Filmreihe nie in synchronisierter Form nach Deutschland gekommen ist, denn es werden Themen spekulativ ausgebeutet, die uns Deutschen mächtig an die Nieren gehen. Anders als in kunstvolleren sado-masochistischen Nazi-Bewältigungsstreifen (z.B. „Der Nachtportier“, I/GB 1973, Regie: Liliana Cavani) wird hier reineweg auf den Magen, wenn nicht sogar auf den Unterleib, gezielt. Und der Treffer sitzt. In blutig-grotesken Bildern wird ein realistisch anmutendes Bild menschlicher Perversionen gezeichnet, welches nicht unbedingt nur etwas mit dem Nationalsozialismus zu tun haben muß. Die hinzukommenden sexuellen Ausschweifungen von Ilsa, die sogar noch einen Marquis de Sade zum Grinsen bringen würden, lassen den Film zu einem schwülen, rein auf den finanziellen Erfolg gerichteten Spekulationsobjekt werden. Die F/X stammen aus der Hand Joe Blascos, der sich in Fan-Kreisen einen Namen mit David Cronenbergs „Parasitenmörder“ machte. Abgesehen von der menschenverachtenden Verquickung von Sex und Gewalt ist der Film in technischer Hinsicht nicht gerade umwerfend. Die Set-Pieces sind billig und auch sonst sieht man, daß nur ein geringes Budget zur Verfügung stand. Mit Dyanne Thorne, Greg Knopf, Uschi Digard, Jo Jo Deville u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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