Review

Die Kritik beruht auf der erstmals komplett deutsch synchronisierten und ungeschnittenen Fassung von XT Video!

"Ilsa - She-Wolf Of The SS", auch bekannt unter dem nicht weniger reißerischen deutschen Titel "Die Hündinnen vom Liebeslager 7" zählt zu den blutigsten und brutalsten Werken aus der berühmt-berüchtigten "Ilsa"-Reihe und aufgrund der brisanten Thematik blieb eine Veröffentlichung im deutschen Raum bislang aus.
Das österreichische Label XT hatte es sich im Rahmen der geplanten Veröffentlichung der kompletten Trilogie zur Aufgabe gemacht, den Film in perfekter Bild- und Tonqualität erstmals komplett ungeschnitten zu veröffentlichen und für eine deutsche Erstveröffentlichung mit einer akzeptablen Synchronisation auszustatten. Sicherlich hätte es einer Rolle wie die der Ilsa besser gestanden, wenn sie von einer unverwechselbaren und markanten Stimme gesprochen  worden wäre, aber es ist schon lobenswert, dass sich das Label die Mühe gemacht hat, das Machwerk so zu vertonen, dass es sich nicht nach billigem Porno anhört.

Und doch haftet genau dieses Merkmal dieser "Ilsa"-Verfilmung an, denn die exploitative Mischung aus Sex und Gewalt stehen im Vordergrund der kompletten Trilogie.

Vor allem die widerwärtigen Greuel der NS-Zeit bieten genug Stoff, um die 96 Minuten Laufzeit entsprechend zu füllen. Angesichts der dargestellten Sadismen ist es natürlich absolut fragwürdig, einen Film wie "She-Wolf Of The SS" als Unterhaltung anzusehen, denn das, was Regisseur Don Edmonds dem Zuschauer hier zumutet, ist teilweise jenseits des guten Geschmacks und Hohn für die Opfer des damaligen Regimes. Der Produzent des Films - Hermann Waegner - ließ es sich nicht nehmen, auf einer Schrifttafel zu Anfang des Films darauf hinzuweisen, dass dieser Film auf tatsächlichen Begebenheiten beruhe und dass er all den Opfern medizinischer Experimente während der NS-Zeit gewidmet sei. Sicherlich der Gipfel der Geschmacklosigkeit, der zudem mit einer Rede des Führers im Originalton untermalt wurde.

Und so wird der Fan von Exploitation-Movies Zeuge einer blutigen Nummernrevue, die angesichts der Thematik um Authenzität hinsichtlich der Kostüme und Ausstattung bemüht ist, den Hauptteil der Handlung jedoch auf seine Schauwerte reduziert, wobei nicht nur Dyanne Thornes pralle Oberweite den Bildschirm nahezu ausfüllt, sondern auch noch Dutzende andere weibliche Darsteller sich in knappen SS-Uniformen kleiden und unter der Hakenkreuz-Fahne zu deutscher Marschmusik die obligatorische Softsexerotik abgespielt wird.
Doch während sich die Sexszenen auf "Schulmädchenreport"-Niveau bewegen, wird bei den Foltereinlagen und den grausamen medizinischen Experimenten die Kamera gnadenlos auf die blutüberströmten und geschundenen Körper gehalten.
Die Masken- und Special Effects sind dabei sehr realistisch ausgefallen, dass es für den abgebrühten Fan eine wahre Freude sein dürfte.

Die Darstellung der Ilsa - von der schauspielerischen Leistung, die durchaus vorhanden ist, einmal abgesehen - ist weder Fisch noch Fleisch. Auf der einen Seite wird sie als herrschsüchtige und dominante Kommandantin des Lagers dargestellt, während sie auf der anderen Seite zur willenlosen Sexsklavin eines omnipotenten US-Gefangenen mutiert und trotz ihrer perversen und sadistischen Neigung anscheinend Skrupel hat, auf Befehl ihres Generals auf diesen zu urinieren.

Während sich das menschenverachtende Machwerk von einer Perversität zur nächsten bewegt und die Laufzeit ausschließlich mit Sex und Gewalt gefüllt wird, wird unter den Gefangenen eine Revolte ausgeheckt, die dann die restlichen fünfzehn Minuten des Films für sich beansprucht. Ab hier nimmt "She-Wolf" dann etwas an Fahrt auf und beschert dem Zuschauer noch ein paar sauber inszenierte Actionszenen, wobei auch hier Wert auf Realismus gelegt und das Blut in Strömen vergossen wird.

Insgesamt gesehen ist "Ilsa - She-Wolf Of The SS" angesichts der Thematik, die dazu mißbraucht wird Sex und Sadismus zu präsentieren, schon fast ein Film, für den man sich hinterher schämt, dass man ihn gesehen hat. Von Unterhaltungswert möchte ich in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen, zumal sich dieser schnell erschöpft und Langeweile in das "Liebeslager 7" einkehrt.
Don Edmonds hat das Exploitation-Werk routiniert abgedreht und für Kenner des Genre wird es ein weiteres Highlight in der Reihe ähnlich gelagerter Streifen sein.
Zuschauer, die Filme dieser Art nicht nur der Effekte und der Greueltaten wegen anschauen, sondern sich dabei auch Gedanken über die Fragwürdigkeit des Dargestellten machen, werden "She-Wolf" - wenn überhaupt - einmal anschauen und dann in den Giftschrank verbannen.

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