Also manche Sachen sind mir einfach ein Rätsel. Die Nibelungentreue zu "seiner" oder "ihrer" Lieblingssoap je nach Gusto. Zeit der Sehnsucht ist da so ein extremes Beispiel. Die Serie begann 1965 (also kurz nach Krieg, ne) und ist nicht etwa etwas, was die Großeltern noch wußten, nein, sie läuft bis heute noch und läuft und läuft, als wäre sie von Volkswagen gemacht worden. Mittlerweile ist man irgendwo bei Folge 12000 wenn die Internetquellen nicht lügen und liegt in der Weltrangliste der langlebigsten aktiven Serien nur noch hinter General Hospital zurück. Die Leistung muß man den Produzenten erst einmal nachmachen undmich würde wirklich interessieren, ob es irgendjemand da draußen gibt der lückenlos alle Episoden angeschaut hat.
Mal so aus Neugier hab ich mir mal einige Folgen zu Gemüte geführt um zu schauen, wals denn da so dolles dran sein soll und wie so oft hab ich es nicht gesehen. Klar, in Soaps geht es im Grunde generell um so Themen, wie Intrigen, Familienclans, Freund- und Liebschaften, Verrat, Affären, das große Glück und und und. In Zeit der Sehnsucht natürlich auch, nämlich um die Familien Horton und Brady und so ziemlich alle Leute die sich in Salem niedergelassen haben, die jetzt diese diversen Sträuße auszufechten haben.
Die Schauspieler sind auch nicht besser oder schlechter als bei Konsorten wie California Clan, Dallas oder wie sie alle heißen. Action, Humor, aber vor allem menschliche Dramatik stehen im Vordergrund. Das ganze verästelt sich dann noch in dutzende verschiedene Nebenstränge und manch wichtige Figur verschwindet so dann eine ganze Weile von der Bildfläche, nur um dann mit der nächten superüberraschenden Wende um die Ecke zu kommen.
Letztendlich wird das Genre hier auch nicht neu erfunden, sondern bereits hundertfach gesendetes neu aufgewärmt. Warum sollte es in Salem also anders sein? Wers mag.
5/10