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Normalerweise gehe ich ja mit einer gewissen Skepsis an diese "Made by Pro7"-Produktionen heran, da diese meistens nie der wahre Bringer sind. Doch bei "Das Blut der Templer" war es mal ausnahmsweise anders.

21. Jahrhundert: Im Untergrund agierende Tempelritter beschützen den Heiligen Gral. Der Kelch, in den Jesu Blut floss, gilt als Quelle der Unsterblichkeit. Doch der Orden der Prieure de Sion reklamiert die vor Jahrhunderten an die Brüder verlorene Reliquie für sich. Der Schlüssel dazu ist ein junger Mann, der beide Blutslinien in sich vereint - der ahnungslose Schüler David (Mirko Lang). Nur er kann den Gral finden. Seine Mutter Lucrezia (Catherine Flemming) lässt David entführen, um ihn für ihre Machtpläne zu missbrauchen. Doch durch seinen Vater Robert von Metz (Harald Krassnitzer) und seine Freundin Stella (Alicja Bachleda-Curus) erkennt David, dass seine Mutter ihn nur benutzen wollte. Robert erwartet, dass David als sein Erbe der nächste Großmeister der Templer wird und den Gral gegen die Prieure de Sion verteidigt. Aber David möchte den Krieg beenden und den Gral zerstören...

Mirko Lang (Das Wunder von Bern) wirkt stellenweise wie ein fehlbesetzter Milchbubi, dem man den großen Schwertkämpfer nicht richtig abnimmt, macht seinen Job aber zufriedenstellend. Harald Krassnitzer (Stauffenberg) gibt ebenfalls eine solide Performance ab. Als weiblicher Part an Mirko Langs Seite ist dann Alicja Bachleda-Curus (Schindlers Liste) zu sehen, die mal wirklich gut aussieht und auch nicht nur einfach dumm in der Gegend rumsteht. Eine der besten Leistungen ist aber von Oliver Masucci (Madrid) als Ares (der Name des griechischen Kriegsgottes). Ganz in der guten alten Kurgan-Tour gibt er einen brauchbaren Schurken ab, neben dem Catherine Flemming (Spy Sorge) als Meisterin der Prieure de Sion und Schwester von Ares etwas verblasst. In einer Nebenrolle überzeugt dann noch ein erneut hervorragender Ralph Herforth (Ratten 1+2).

Die Schwertkämpfe sind flott gemacht und sind zudem überraschend blutig geworden: eine klaffende Wunde da, ein gespaltener Kopf hier! Stellenweise wurden die Kämpfe dann noch mit ordentlicher Rockmusik untermalt. Die Story mag zwar an den Haaren herbeigezogen sein, doch ist sie durchaus spannend geraten.

Oft wurde auch aus großen Hollywood-Produktionen kopiert. Natürlich wirken die Schwertkämpfe wie in den "Highlander"-Filmen. Die Art wie Ares getötet wird stammt eindeutig aus "Underworld" und die Szene, wo David den Porsche von Ares zerteilt riecht stark nach "Matrix Reloaded". Wie in "Blade" ist auch hier Davids Blut der Schlüssel zur Macht, wobei das Ergebnis eher an "Indiana Jones" erinnert. Dennoch stören diese kopierten Szenen nicht wirklich. Ich finde es auch gut, dass man sich hier nicht zu sehr nach Hollywood gerichtet und die Kämpfe im bei der Jugend beliebten "The Matrix"-Modus inszeniert hat, sondern mehr auf realistischere Fights gesetzt hat. Die wenigen Computer-Effekte stören ebenfalls nicht, obwohl der Gral als Objekt irgendwie bescheuert gemacht wurde. Hier hätte es auch ein normaler Tonkrug a'la "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" getan.

Alles in allem macht das den Film zu einem guten TV-Spielfilm mit einigen Schwächen, über die man hinweg sehen kann, da es sich eben um eine TV-Produktion handelt.

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