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Drei Jahre nach „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ tat sich das Team des ersten Teiles wieder zusammen, um die Fortsetzung zu inszenieren. Allen voran Vorzeige-Schnauzbert Reynolds und Autorenfilmer Hal Needham (mit Betonung auf „Auto“). Doch auch die Nebendarsteller Jerry Reed und Sally Field waren wieder mit von der Partie. Insofern hatte Teil 2 also im Rahmen der „güldenen Fortsetzungsgesetze“ sehr gute Vorzeichen.

Sie alle hatten die Aufgabe, eine Fortsetzung zu inszenieren zu einem Film, der seinerzeit beinahe komplett ohne erkennbare Story oder Drehbuch ausgekommen war. Und, siehe da: Die Fortsetzung hat auf einmal eine Hintergrundgeschichte. Diese ist allerdings weit davon entfernt auch nur ansatzweise intelligent zu sein. Im Gegenteil: Burt Reynolds baut seine schon in Teil 1 unglaublich arrogant angelegte Rolle weiter aus... Bandit ist mittlerweile ein amerikanischer Held, der andauernd Autogramme geben muß und auch schon eine Single aufgenommen hat... Die nicht weiter erwähnenswerte Story handelt von einer Elefantendame, die Bandit und Snowman diesmal transportieren müssen. Neben dem extrem arroganten Auftreten von Bandit / Reynolds lässt er auch in vielen Szenen, die das Tier betreffen, das Arschloch heraushängen. Es ist schwierig, einen Film gut zu finden, der einen solchen „Helden“ hat. Auch der notorische Gegenspieler darf / muß wieder chargieren: Komikerlegende Jackie Gleason gibt wieder den Sheriff, der mit seinem dummen Sohn den cleveren Bandit jagt. Zudem ist ein weiterer Komiker diesmal neu an Bord: Dom DeLuise gibt einen italienischen Gynäkologen in der Ausbildung, der abwechselnd Chianti trinkt und sich um den Elefanten kümmert (soviel zum Humor). Obwohl ziemlich viele Komiker beteiligt waren, ist der Film weit davon entfernt witzig zu sein...

Im Gegensatz zu Teil 1 hat auch die Action merklich abgenommen, doch das Strickmuster ist das gleiche: Pünktlich zur Verfolgungsjagd beginnt „Verfolgungsmusik“ (flottes Countrygefiedel). In den gemächlicheren Szenen auf dem Highway laufen langsame Countrysongs, die das Leben auf der Landstraße glorifizieren. Insofern kommt auch in Teil 2 eine uramerikanische Stimmung inklusive Truckerromantik auf. Wer es mag...

Alles in allem liefert sich Teil 2 ein totes Rennen mit seinem Vorgänger. Zwar hat er diesmal eine angedeutete Hintergrundstory und gibt Reynolds zumindest ganz selten Gelegenheit zu schauspielern, ist die Action zurückgegangen, ebenso wie die Originalität und auch die Synchronstimmen von Teil 2 sind merklich schlechter als bei Teil 1. Also kann man sagen (will man es positiv formulieren): Wer „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ liebt, wird auch Teil 2 mögen... Das Ganze funktioniert aber auch in die andere Richtung, der sich wohl die Mehrheit anschließen werden.

Fazit:

4 / 10

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