Wie man in Machwerke wie dieses irgendwie Gesellschaftskritik oder Ähnliches reininterpretieren kann, ist mir persönlich schleierhaft. Fakt ist, hier handelt es sich um pure Ausschlachtung authentischen Bildmaterials. Diese Tatsache identifiziert den Film als modernen Mondo, doch selbst Genre-Fans werden hier wohl kaum etwas abgewinnen können.
Unterhaltungswert ist kaum vorhanden und die Laufzeit zieht sich scheinbar unendlich in die Länge. Wer sich an stumpfen Bildern des Leids anderer Menschen ergötzen kann, dem sei auch dieser Genre-Beitrag wärmstens empfohlen, besonders in der zweiten Hälfte gibt es einige unappetitliche Szenen zu sehen.
Auch hier ist der Score aufdringlich und eine wahre Folter für die Ohren, schlechter geht es nun wirklich nicht mehr. Der Kommentator nervt mit seiner billig verzerrten Stimme und labert mal wieder nur Müll daher. Ebenfalls nichts Neues im Genre, hier wird aber echt übertrieben und die Menschenverachtung ist natürlich auch nicht von schlechten Eltern.
Einige Fakes sind auf jeden Fall drin, das lustige Rätselraten hierum überlasse ich jedem Zuschauer, denn das ist noch einer der wenigen Gründe sich das Teil überhaupt zu geben. Einige Sequenzen sind mal wieder richtig zum Kotzen und es gibt eindeutig mehr blutige Details als beim Vorgänger. Außerdem sieht man enorm viel Tier-Snuff und einige primitive Rituale, die eindeutig an die Mondos der Brüder Castiglioni erinnern.
Was soll man noch weiterhin schreiben zu einer solchen filmischen Missgeburt? Mit einfachsten Mitteln realisiert und beliebigem Archivmaterial angefüllt wirkt auch „Gesichter des Todes 2000 II“ lieblos, dreckig und somit irgendwie pervers düster. Dies soll aber nicht als positiver Gesichtspunkt verstanden werden, insgesamt gibt es für mich keinerlei Gründe den Film besser als mit der Mindestnote zu bewerten.
„America The Violent“ ist ein klares Plagiat der berüchtigten „Faces of Gore“-Reihe. An deren polarisierenden Charakter und menschenverachtenden Wahnsinn kommen die beiden Teile aber selbst in den härtesten Szenen kaum heran und versagen selbst auf dieser Linie. Der Kommentator hält sich mehr zurück als im ersten Teil und lässt viele Sequenzen unkommentiert ablaufen, während der Zuschauer darum kämpft wach zu bleiben.
Fazit: Wie schon der erste Teil kann auch der Nachfolger weder schockieren noch unterhalten. In heutigen Zeiten, in denen es normal zu sein scheint das Minderjährige reale Hinrichtungen als Clips auf dem Handy immer griffbereit haben, verpufft die Kontroverse um einen kleinen, unbedeutenden Real Gore-Film. So vergammelt das Teil in den Videotheken und ich kann nur strikt abraten von dieser Reihe…
01 / 10