Review

Als ich " Ong Bak " das erste Mal sah, war ich richtig begeistert, aber leider verpasste ich " Revenge of the Warrior " im Kino. Aber dann kam " Born to Fight " im Kino und ich bin gleich hinein als es bei uns anlief. Leider bin ich wohl mit zu großen Erwartungen in den Film gegangen, denn ich wurde etwas enttäuscht. Vor allem da damit geprahlt wird, dass dieser Film vom Ong Bak Team gemacht worden sei, denn von diesem Stil ist nur noch die fabelhafte Action und die wiederholenden Zeitlupen gleichgeblieben. Außerdem wäre mir Tony Jaa in der Rolle des Helden viel lieber gewesen, da er trotz seiner ausdruckslosigkeit ein großer Sympathieträger in Ong Bak für mich war.

Inhalt:
Bei einem Großeinsatz muss der junge Polizist Deaw mitansehen wie sein älterer Kollege und bester Freund stirbt. Niedergeschlagen von dem Ereignis lässt er sich von seiner Schwester überreden zu wohltätigen Zwecken in ein armes Dorf zu fahren und den Dorfbewohnern Spenden zu überreichen. Doch dort bricht eine Armee herein und schlachtet das halbe Dorf ab. Sie wollen einen General freipressen und Bangkok mit einer Rakete zerstören. Auch Deaw gerät in Gefangenschaft, schafft es aber nach zahlreichen Abschlachtungen die restlichen Dorfbewohner zu einem Großangriff gegen die Soldaten zu animieren. Eine erbitterte Schlacht beginnt.

Die Story könnte billiger und vorhersehbarer gar nicht mehr sein, aber die Action ist der absolute Bringer, obwohl der Film eigentlich nur aus zwei großen Actionszenen besteht. Gleich am Anfang gibt es eine tolle Verfolgungsjagd wo gleich geschossen und geprügelt wird was das Zeug hält. Vor allem gibt es keinen Einsatz von Foot Stockage und die Stunts im ganzen Film sind schlichtweg atemberaubend. Zwischen der Eröffnungssequenz und der zweiten großen Actionszene gibt es einige wirklich blutige Hinrichtungen, die so nicht hätten sein müssen. Es ist schon hart anzusehen wenn ein Vater vor den Augen der Tochter blutig erschossen wird. Das ist nicht alles, denn die Geiseln werden nicht einzeln erschossen, sondern gleich zu acht. man kann jetzt darüber streiten ob das menschenverachtend ist oder nicht, aber meiner Meinung nach hätte man es nicht so arg ausreizen müssen. Dann gibt es noch eine amüsante Keilerei mit glühenden Stöcken und dann schreitet man schon zum überlangen Showdown.

Der hat es dann auch wirklich in sich und geht eine gute Dreiviertelstunde. Da wird nur geprügelt und geschossen, wirklich Non Stop Action bis zum Schluss ohne Atempause. Dabei bekommt man wieder spektakuläre Zeitlupen, harte Fights und blutige Einschüsse o Mass geboten. manches ist aber so dermaßen übertrieben dargestellt, dass man wirklich als unfreiwillig grinsen muss und das Ganze eh nicht mehr ernst nehmen kann.

Leider hat der Film eine Schattenseite, die das ganze Stück Arbeit für mich restlos kaputt macht. Das ist dieser Patriotismus. Also so etwas hab ich noch nie gesehen. Ich halte ja eine Menge aus, aber das ist zu viel des Guten. Wenn die Hymne im Radio läuft und alle dazu laut mitsingen und dann mutig den Angriff wagen, dann dreht sich mir der Magen um. Das aller beste ist der Typ wo mit der Fahne herumrennt. Um ihn herum sterben seine Kammeraden und dieser Trottel rennt schreiend mit der Fahne umher, eigentlich war da der Film für mich gegessen. Das sind nicht die einzigen Szenen, da gibt es noch Dutzende mehr. Dagegen sehen sogar die patriotistischsten Amifilme wie eine Null aus. So maßlos übertrieben, dass es den kompletten Film ruiniert. Da frage ich mich doch welcher Idiot sich so etwas einfallen lässt. Da bekommt man wirklich das Heulen.
Auch dieses ewige Kampfgeschrei nervt unendlich, die Kämpfer müssen aufpassen dass sie nicht ihre Zunge verschlucken, so wird dort gekrischen bevor man sich in die Mange nimmt. Dazwischen darf Deaw dann mal ganz laut " Huuurrenssohnn " rufen und spätestens dann langt man sich an den Kopf, oder kann sich den Bauch vor unfreiwilliger Komik halten.

Das Ganze wurde sehr im Stil der 70er Jahre gefilmt und wirkt auch hübsch altmodisch. Leider bekommt man von der Landschaft nicht viel zu sehen.
Dafür ist die Actionmucke wirklich klasse, also hier muss ich ein Lob aussprechen. Die Technomucke passt wirklich hervorragend zur Action und allgemein hören sich die Sounds klasse an. Also wenn zu diesem Actionsound ein Soundtrack herauskommt, den muss ich haben. Dafür ist die Titelmusik echt grausam, dieses Geheul geht einem echt auf die Nerven und kommt zum Schluss nochmal, furchtbar. Außerdem passt sie gar nicht zum Film.

Auch die deutsche Synchro trägt nicht gerade Gutes zum Film bei. Das Geschrei, das ewige Geheule, diese hohen Stimmen und zum Teil echt dämlichen Dialoge sind einfach zum Heulen.
Die Darsteller sind alles unbekannte sind zum Teil ganz passabel aber manche nerven einfach nur, weil ihre Charaktere einfach viel zu überzogen sind.

Fazit:
Übertriebene und hammerharte Actionorgie, zum Teil sehr blutig mit einer spitzen Actionmucke. Leider macht der Patriotismus fast alles kaputt und verhilft Born to Fight zu totaler Lächerlichkeit. Aber immerhin stimmt die Action und hätte man dieses Geplänkel weggelassen, wäre wirklich ein geiler Actioner herausgekommen.

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