Krakenquatsch - die Titulierung trifft es wohl am besten, wenn man versucht, Octopus irgendwie zusammenzufassen.
Nun sind "Nu Image"-Produktionen eh nicht mit dem Budget geprügelt worden, verfügen ausnahmslos über wertfreie Nicht-Mimen und lassen ihre FX am Home-PC generieren. Das weiß man, was man hat.
So eine Bombennummer kommt einem dann aber doch selten unter.
Soll nicht heißen, der Film wäre nicht Schrott allererster Güte, aber dabei drückt er dermaßen aufs Tempo, daß man sich immerhin freuen kann, daß einen hier niemand langweilen will.
Fängt knuddelig an mit einem Bombenanschlag auf eine Botschaft in Bulgarien, der dann in einer Straßenverfolgungsjagd mündet. Unser Held, Typ Strahlemann, ist, wie wir bald feststellen müssen, irgendein Amtsschimmel und schafft es nicht, den Abzug durchzuziehen.
Wir können ja noch nicht ahnen, daß er das bei sechs verschiedenen Gelegenheiten im Film noch sechsmal wiederholen wird, weswegen wir ihn auch gleich eintüten können.
Obwohl man nun den fiesesten Terroristen der Welt in der Tasche hat, verfällt der US-Geheimdienst, dem offenbar die Gehirne ausgegangen sind, auf den beknacktesten Plan seit Vietnam: anstelle eines Flugzeugs lassen sie den Mann per U-Boot transportieren und Aufpasser wird auch noch unser Bürohengst.
Während die Gegenseite schon Finsteres plant und sinnloserweise ein ganzes Kreuzfahrtschiff besetzt hat (um es dann doch versenken zu wollen), gerät unser Held in das Abschiebeschiff eines glücklosen Draufgängers, in dem eine Meeresbiologin mit der Crew Strippoker spielt und Strahlemax einlädt, bei ihm zu wohnen.
Was dann noch alles passiert, ist an Dämlichkeit kaum noch zu überbieten: mitten im Schiffsfriedhof samt Atommüll wird man von einem mutierten Riesenkraken versenkt; Frau Biologin nützt jede Gelegenheit, uns ihre Unterwäsche zu zeigen und selbst noch flotte Sprüche zu bringen, wenn sie ein Messer an der Kehle hat; die Crew flippt aus und trotz Angriffe und 800m Tiefe hat der Terrorist nichts anderes zu tun, als Leute umzubringen.
Und über der Oberfläche geht der Spaß dann auf dem Dampfer weiter, wenn die Survivors per Tauchschiff an Bord eingefangen werden und der fiese Kalamari zum Angriff über geht.
Ansehnlich an "Octopus" ist eigentlich nur das titelgebende Fangarmtier, daß recht ansehnlich an PC-Creation daherkommt, selbst als es sich zu den Schiffsmodellen aus dem Meer erhebt.
Die wiederum sind erbärmlich, allein das U-Boot ist ein hohles Kinderspielmodell und kann wie ein Streichholz geschleudert werden.
Für Tempo ist wenigstens gesorgt, wenn die verschiedenen Genres ohne Atempause durchritten werden, aber sämtliche handelnden Figuren benehmen sich so affig, unlogisch und schlichtweg doof, daß keiner versteht, warum man den Terroristen nicht einfach mal so erschießt, als er uns zum zehnten Mal auf die Eier geht.
Es gibt deutlich langweiligere Methoden, einen Abend mit einem schlechten Film totzuschlagen, deswegen ringe ich mich hier mal noch zu zwei Pünktchen durch, die allesamt an den Animation-Informatiker gehen, that'it!
(2/10)