Review

Bei dem "Blair Witch Project" bekommt man eine ganz andere Art von Movie zu sehen. Im Prinizip wurde der Film billig inszeniert, kann aber durchaus unterhalten.

Drei Amateurfilmer wollen also einen Dokumentarfilm über die Legende der Blairhexe drehen. Doch während ihrem Auffenthalt in den Wäldern werden sie selbst Opfer von unheimlichen Geschehnissen...
Die drei sind wie vom Erdboden verschluckt. Einzig und allein ihre Filmaufnahmen, die gefunden wurden, sind ihre letzten Lebenszeichen.

Zu Anfang sollte man gleich erwähnen, dass der Film nicht jeden Geschmack treffen wird, da alle Bilder, die man zu sehen bekommt, nur von zwei Amateurkameras aufgenommen wurden. Diese sind in zum Teil ziemlich schlechter Qualität und ständig verwackelt. Deshalb muss man sich erst daran gewöhnen. Durch diese Kameraführung wirkt die ganze Expedition sehr real.
Der Film zeigt aber nur eine Zusammenfassung der Dokumentationsaufnahmen. Denn eigentlich sind die drei Amateurfilmer mehrere Tage unterwegs.

Wundern tut mich, dass es am Ende im Haus scheint, als hätte nur die eine Kamera einen Ton. Denn egal welches Bild man zu sehen bekommt; der Ton bleibt der gleiche. Zum Beispiel sieht man das Bild von der schwarz/weiß Kamera als Heather die Treppen runterläuft; man hört aber nicht den Ton dazu. Das nach Luft Schnappen hätte man aber wahrnehmen müssen. Stattdessen hört man die ganze Zeit den Ton der Kamera, die farbige Bilder aufnimmt (Diese liegt in diesem Fall schon auf dem Boden, da die Hexe bei ihrem Kumpel anscheind schon zugeschlagen hat).
Das ganze fand ich etwas verwirrend, da zu Anfang, als die Einheimischen interviewt werden, beide Kameras einen Ton haben. Aber naja... vielleicht hab ich mir das nur eingebildet...

Etwas unlogisch erscheint mir aber auch die ganze Filmerei während der Streitereien. Es wird zwar öfters von irgendeinem der drei erwähnt, dass die Kamera nicht ständig laufen muss, aber trotzdem tut sie das jedesmal. Besonders unrealistisch finde ich das Filmen in der Szene, wo das Zelt umkippt. Auch dabei läuft die Kamera. Dies ist zwar spannend, aber wer trägt noch eine Kamera in der Hand, wenn er um sein Leben rennt?
Nicht ganz klar ist mir, warum die Gruppe so selten den Kompass benutzt. Wäre man von Anfang an beispielsweise immer nach Norden gegangen, hätte man mit Sicherheit irgendwann aus dem Wald herausgefunden. Da die drei an dem einen Tag nur im Kreis gegangen sind, scheint es wohl so, dass die Blairhexe den Kompass wohl verzaubert hat. Vielleicht hätte es an den anderen Tagen mit ihm besser geklappt. Aber nein, man verlässt sich anfangs ja auf eine Karte, wo sowieso niemand durchblickt.

Durch die Amateuraufnahmen schafft der Film es, eine unheimliche und beeindruckende Atmosphäre zu vermitteln. Besonders wenn nachts die Geräusche zu hören sind. Man muss sich nur mal in die Personen hinein versetzen. Hat nicht jeder beim Zelten schon mal seltsames Rascheln oder andere ungewöhnliche Geräusche gehört?
Das Ende ist ebenfalls ziemlich spannend, bleibt aber offen und hat "Akte X"-Ähnlichkeit.
Die unbekannten Schauspieler machen ihre Sache eigentlich ganz gut. Die Verzweiflung und der Psychoterror kommt wunderbar rüber. Nur kann einem die Tussnelda (Ich meine Heather) mit ihrem ständigen Geheule und Geflenne schon ganz schön auf den Keks gehen.
Die Synchronisation ist nicht sehr doll. Normalerweise achte ich nicht so darauf, aber besonders bei den Interviews zu Beginn wurde oft eine völlig unpassende Stimme zu dem jeweiligen Charakter ausgewählt.

Das "Blair Witch Project" ist ein nicht sehr aufwendiger Film mit offenem Ende. Trotzdem kommt besonders in den Nächten Spannung auf. Die verwackelten Bilder sind allerdings nicht für jeden was.
Wer diesen Film mag, dem ist auch "Blair Witch 2" zu empfehlen, den ich sogar noch besser finde.

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