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Zweifellos ein guter Film in dem große Fragen zu Leben, Ruhm, Einsamkeit und Tod angeschnitten werden. Aber ein ganz großartiger Film ist es dennoch nicht geworden, denn eine Sogwirkung - der man nicht entkommt - entfaltet der Film an keiner Stelle. Schuld hat daran vor allem die immer nur easy swingende Musik, die so gar nicht zu dem super ehrgeizigen Million Dollar Baby paßt.

Darstellerisch erledigen allerdings alle drei Hauptakteuren Clint Eastwood, Hillary Swank und Morgan Freeman ihren Job mit großer Bravour. Dramaturgisch ist allerdings nicht alles immer nur flüssig. Auch einige der Boxkämpfe wirken unecht - insbesondere mag man nicht so recht glauben, dass bei einem vom Fernsehen übertragenen Kampf die Kontrahentinnen derart unsportlich hinter dem Rücken des Ringrichters agieren können.

Unklar ist auch weshalb der einstige Profiboxer Morgan Freeman plötzlich verstopfte Toiletten repariert (nie was verdient?). Gut ist allerdings, dass man einiges über die Aufbauarbeit für einem Profiboxers erfährt und kurz auf die Teilung der Börsen bei Kämpfen eingegangen wird.

Die große eigentliche Leistung des Films ist jedoch, dass hier eine erstklassige Geschichte mit Biss erzählt wird, die nicht vor schweren Brüchen mit dem großen sauberen Hollywoodkino zurückschreckt.
Dabei gefällt neben vielen guten Ideen auch, dass Eastwood Mut beweist und - entgegen der üblichen amerikanischen Tradition - die liebe Familie nicht nur lieb darstellt und auch die Meinung der Kirche in Frage stellt.

Aber problematisch ist das hohe Alter der Hauptdarsteller. Denn natürlich ist Clint Eastwood mit über 70 Jahren zu alt um den Trainer und Manager abzugeben. Auch das Million Dollar Babe kann nicht erst mit 31 Jahren mit dem Boxen anfangen.
Aber es ist nicht weiter schlimm diese Kröten zu schlucken, denn der Film ist trotzdem sehr gut und auch sehr sehenswert. Für einen absoluten Super-Film ist er aber leider zu gelassen inszeniert.

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