"Chucky" dürfte mit Sicherheit die bekannteste aller Mörderpuppen sein, doch ist er auch derjenige, der die längste Reihe, in diesem kleinen Horror-Slasher-Untergenre, zu Stande gebracht hat? Nein, denn das sind die mörderischen Puppen der doch recht trashig angehauchten Reihe um den "Puppet Master" und seiner Horde von mörderischem Spielzeug. Auf ganze neun Teile hat es diese, hierzulande doch eher unbekannte, Reihe schon gebracht und mit "Puppet Master Vs. Demonic Toys" kam 2004 der bis dato aktuellste Streifen der mörderischen Puppen heraus, diesesmal mit X-Mas-Touch. Und insgesamt kann man dem Film gar nicht mal Böse sein, bietet er doch genau die gleiche Art von Trash, die diese Reihe schon seit einigen Teilen zu bieten hat.
Dabei ist die Geschichte noch gar nicht mal so unoriginell gestaltet worden (was sag ich da?), wenn sie auch objektiv betrachtet natürlich großer Unfug ist. Dieses mal geht es um den Sohn des ehemaligen Puppet Master Andre Toulon, Robert, der, zusammen mit seiner Tochter, ebenfalls Bescheid darüber weiß, wie man Puppen zum Leben erwecken kann. Diese Formel will sich nun die Besitzerin einer Spielzeugkette aneignen, die mit dem Fürsten der Finsternis einen Pakt geschlossen hat, und damit die Weltherrschaft anstrebt. Und am Heiligen Abend soll es endlich soweit sein... Jaaa ich weiß, natürlich klingt das Ganze jetzt nach purem Blödsinn und das ist es natürlich auch, doch wer die Reihe kennt der weiß, dass solch grober Unfug dazu passt, wie die Faust aufs Auge, zumal man mit Robert Toulon auch eine nette Nachfolgerfigur des großen Puppenmeisters Andre T. gefunden hat. Und nun sollen die Puppen halt für Weltherrschaftspläne missbraucht werden. Tja, warum eigentlich nicht? Jedenfalls hätte man die Sache nicht viel schräger aufziehen können, zumal die weihnachtliche Umgebung auch durchaus dazu passt.
Das Fehlen von Spannung und Atmosphäre ist da schon eher zu bedauern. Zwar konnte die Reihe noch nie wirklich über diese beiden Werte verfügen, doch hier sieht es schon ähnlich trüb wie beim vorletzten Vorgänger aus. Und das liegt vor allem an der ungemein billigen Inszenierung, die für solche Werte einfach keinerlei Platz bietet. Recht öde zieht sich das ganze Treiben voran und wenn dann hier und da mal ein paar Effekte zum Vorschein kommen, lacht man eher über sie, als dass man sie irgendwie für voll nehmen würde. Da waren die ersten Streiche der Puppen doch wesentlich effektreicher.
Zumal auch wirkliche Gore-Szenen nicht auszumachen sind. Wenn die Puppen zum Schluss gegen die Demonic Toys ein wenig kämpfen, fließt vielleicht mal etwas grüner Schleim aus den Köpfen der Fieslinge, doch so richtig zum Einsatz kommt hier leider keine der Figuren. Zwar hat man auch dieses mal wieder all die schon irgendwie liebgewonnen Puppen wie Blade, Jester oder Pin Head aufgefahren, doch ihre mörderischen Stärken kommen kaum zum Einsatz. Höchstens ein paar Lacher soll es hier und da noch geben, wenn der dusselig geschminkte Darsteller des Fürsten der Finsternis im Weihnachtskostüm auftritt oder ein paar unfreiwillig dämliche Dialoge nichts anderes als Gelächter zulassen. Ansonsten herrscht aber leider auch hier eher Langeweile.
Etwas aufgewertet wird der ganze Schnulli dann aber wenigstens durch Hauptdarsteller Corey Feldman, der nun doch schon einige Jährchen mehr auf dem Buckel hat, als wie zu seinen besten Zeiten in "Stand by Me" oder "Friday the 13th Part 4", aber es immer noch drauf hat, auf durchaus solide Art und Weise seine Figuren zu performieren. Ganz anders dagegen Vanessa Angel, die ihren Bösewichtspart wirklich heftig gegen die Wand fährt. Aber was solls!
Fazit: Trash bleibt Trash, dass ist auch beim aktuellsten Teil der Puppet Master-Reihe wieder der Fall. Die Geschichte ist Schwachsinn wie eh und je, passt deshalb aber eigentlich ganz gut in die Reihe mit hinein. Die Inszenierung ist auf einem erbärmlichen Niveau, wenn auch zumindest die Puppen wieder ganz passabel in Szene gesetzt wurden und Hauptdarsteller Corey Feldmann eine soweit solide Performance als Robert Toulon ablegt. Aufgrund fehlender Atmosphäre, sowie kaum einem blutigen Einsatz der mörderischen Figuren, ist aber auch dieser Teil nur für beinharte Fans der Reihe zu empfehlen. Ansonsten sollte man aber beim einzig wahren Puppet Master bleiben und das ist und bleibt das Original von David Schmoeller. Alle anderen Filmchen sind nämlich, genauso wie dieser hier, nicht wirklich der Rede wert!
Wertung: 3,5+/10 Punkte