kurz angerissen*
James Garner in einer Westernkomödie, die sein Urhebergenre auf architektonische Weise parodiert. Die Goldgräberei ist dabei als Plotantrieb hervorragend gewählt, denn sie sorgt für einen Ausnahmezustand in einer kleinen Stadt. Der daraus resultierende Hühnerhaufen aus schießwütigen Revolverhelden, Schatzsuchern im Goldrausch und ausgelassenen Saloon-Gesellschaften bereitet dem lässig agierenden Hauptdarsteller die ideale Bühne. Nicht selten gerät Garner in eine Prügelei, die er aber stets geschickt umgeht; lieber steht er mit seiner Schüssel Mittagessen als Zuschauer am Rande und verfolgt das Treiben leicht amüsiert.
Angesichts der provisorischen Verhältnisse am Handlungsort ergeben sich Situationen wie aus einem Lucky-Luke-Comic: Kopflose Stadtverwalter bieten einem Fremden aufgrund einer beeindruckenden Schießvorführung aus ihrer Not heraus einen Posten als Sheriff an, inklusive Gefängnis ohne Zellengitter. Der Humor ist trocken und skizzenhaft, gleichwohl mit einem besonderen Gespür für unscheinbar wirkende Details (wie der Vorstellung eines aus Düsseldorf importierten Harmoniums), was dem Ganzen einen lebhaften Anstrich gibt. Garner fasst mit unaufgeregtem Minenspiel seine eigene Vita als Western-Darsteller zusammen und sorgt für den Ruhepol in einer Szenerie, die bei aller Überdrehtheit viel herzlicher erscheint als vergleichbare Westernparodien zur heutigen Zeit.
*weitere Informationen: siehe Profil