Review

Der Geschmack des Krieges


Da der hier komischerweise nie allzu große Wellen schob, 
spare ich hier jetzt sicher nicht mit Lob. 

Die perfekte Fusion aus Kannibalismus und Kriegstraumata, 
finde ich dieses gesellschaftspolitische Gematsche doch ganz wunderbar. 

Halb so wild und brutal wie sein Ruf will verklickern, 
dieser feine Margheriti sollte nicht ohne HD-VÖ versickern. 

John Saxon kommt gebissen aus Vietnam zurück, 
und findet in Menschenfleisch vorübergehend sein Glück. 

Der Krieg verändert bis tief in die Triebe, 
da wird schonmal etwas Tierisches gelegt in die Wiege. 

Grau ersetzt Grün, Trauma die Angst, 
ein ganz neues Gefühl, wenn du mal nicht nur um die Hauptfiguren bangst. 

Etwas behäbig vom Tempo, aber klar in Botschaft und Ziel, 
trägt dieser Gourmethappen doch eine klare, kritische DNA in seinem Kiel. 

Überraschend, nie berechenbar, ein groovy Score obendrauf,
ja, der Regisseur hatte zu dieser Zeit wirklich einen Lauf. 

Ein interessanter Mix aus „Cut & Run“ und etwa „Dead of Night“, 
dass er nie die verdiente Anerkennung bekam, tut mir schon etwas leid. 

Fazit: enorm intelligente Mischung aus Kannibalenschocker und Heimkehrerdrama - ungewöhnlich, hochwertig, wichtig, traumatisch, relevant. Vielleicht der thematisch stärkste Menschenfresserfilm, der je gemacht wurde. Und mit Saxon macht man eh selten was falsch. 

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