Dieser Streifen hat recht wenig von einem typischen Kannibalenstreifen. Nach dem vielversprechenden Anfang, der Bergung in Vietnam, geht es erstmal recht gemächlich zu, damit wir auch verstehen, warum John Saxon Alpträume hat und wie unangenehm es für Ex-Soldat Charlie ist, nach dem Aufenthalt in der Nervenheilanstalt wieder Fuß zu fassen.
Etwas unterhaltsamer sind dann die „Ich-bretter-mit-meinem-Moped-durchs-Kaufhaus“-Szenen, die ein wenig Spannung bieten und deutlich an Romeros „Zombie“ angelehnt sind.
Daraus entsteht folgend eine hübsche kleine Ballerei, die an dieser Stelle mit der Kannibalenthematik überhaupt nichts mehr zu tun hat.
Nachdem dann Charlie überwältigt werden kann, wird’s wieder langweilig und man muß sich gedulden, bis er sich mit Captain Saxon verbündet, den die Fleischeslust ebenfalls plagt.
Richtig spannend wird es aber zu keiner Zeit, es wird zuviel Tempo rausgenommen und familiäres Stillleben präsentiert.
Darstellerisch gar nicht mal so übel, besonders Saxon und John Morghen als Charlie agieren ganz gut, soweit es das Drehbuch zulässt.
Der Score ist ebenfalls ganz passabel und erinnert ein wenig an Goblin. Nicht innovativ, aber die dreckigen Kulissen recht gut untermalend.
Splattertechnisch fällt nur die Szene mit der kleinen Kreissäge auf, der Rest ist eher zurückhaltend und übliche Fressorgien, die man aus entsprechenden Dschungelfilmen kennt, bleiben aus.
Aus der Thematik hätte man sicher mehr machen können, dabei sollte man sich besser im Vorfeld entscheiden, ob ein Rambo-Verschnitt oder ein Großstadtkannibalenfilm daraus werden soll. So ist es unausgegoren und hat von allem etwas, nur leider recht langweilig.
4 von 10 Punkten