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Staffel 2

Gerichtsmediziner Dr. Robert Kolmaar ist bei ungeklärten Todesfällen immer 'der letzte Zeuge'. Zusammen mit der schönen Kollegin Judith Sommer und Kommissar Joe Hoffer löst Kolmaar die kniffligsten Fälle: Herzklappenhersteller Prof. Keilmann wird zum zweiten Mal Witwer und scheint darüber gar nicht unglücklich zu sein. Ein tödlicher Kreditkartendiebstahl kostet V-Mann Rödel das Leben, Kolmaar muss als Lockvogel ins Prostituierten-Milieu. In der Berliner U-Bahn sterben zwei Menschen an einer sonderbaren Opiat-Vergiftung und hat die erhängte Susanne Wade wirklich Selbstmord begangen? Unterdessen will Kolmaars Tochter Anna nicht mit ihrer Mutter in die Schweiz ziehen. Es kommt zum Eklat mit dem neuen Freund der Mutter. Der Konflikt bringt Kolmaar und seine Ex-Frau wieder näher zueinander, was Judith Sommer gar nicht lieb ist. Schließlich kommt es zu einer folgenschweren Versöhnung zwischen Kolmaar und Sommmer...

Episoden:

1. Die Fliegen, die Maden, der Tod
2. Denn die Rache ist mein
3. Schwebende Engel
4. Schlag auf Schlag
5. Die Bank, die Liebe, der Tod
6. Töte den Feind deines Feindes
7. Unter die Haut


Hat die erste Staffel dieser tollen TV-Serie schon ein erstaunlich hohes Niveau offenbart, so kann man ohne Übertreibung behaupten, das dieses nicht nur gehalten, sondern phasenweise sogar noch gesteigert werden konnte. Dr. Kolmaar und sein symphatisches Team hat sich dabei nicht nur wieder mit etlichen Todesfällen auseinanderzusetzen die sich letztendlich als streckenweise sehr mysteriöse Morde herausstellen, auch im privaten bereich gibt es so einige Ereignisse, die den jeweiligen Episoden eine sehr menschliche Note verleihen, was der Serie insgesamt extrem gut zu Gescicht steht. Das ist auch sicherlich einer der schwerwiegendsten Gründe für den großen Erfolg der Serie, wird der Zuschauer doch mit vielen Kleinigkeiten konfrontiert, die man eventuell aus dem eigenen Alltag her kennt. Dadurch fällt es nicht schwer, sich mit den Ereignissen sowie mit den Charakteren zu identifizieren, wobei man in erster Linie die Haupt-Charaktere schon längst in sein Herz geschloßen hat, da sie sich durch einen äusserst hohen Symphatie-Faktor hervortun.

Und so leidet man dann auch förmlich mit Joe Hoffer (Jörg Gudzuhn) mit der an Parkinson erkrankt ist und nimmt großen Anteil an der komplizierten Beziehung zwischen Kolmaar und Judith Sommer, die sich zwar mit der Zeit in eine Liebesgeschichte verwandelt, aber dennoch weiterhin mit Problemen behaftet ist. Desweiteren wird der symphatische Gerichtsmediziner auch noch mit anderen Problemen konfrontiert, muss er sich doch Sorgen um seine Tochter Anna machen, die mit ihrer Mutter in die Schweiz zieht, da diese dort einen Neuanfang beginnen möchte. Das alles sind nicht gerade unwesentliche Nebenerzählstränge in den sehr spannenden Fällen die Kolmaar hier bearbeiten muss und die ihm so manches Rätsel aufgeben, bevor er letztendlich immer wieder die Lösung für die teilweise ungewöhnlichen Morde findet. Dabei muss er sich mit Bankräubern, mordenden Ehemännern und Prostituierten rumschlagen, wobei er in diversen Fällen in äusserst brisante und gefährliche Situationen gerät.

Die Macher der Serie haben auch in dieser Staffel wieder einmal für jede Menge Spannung und Crime gesorgt und den jeweiligen Geschichten äusserst viel Menschlichkeit verliehen, was insbesondere in den diversen Nebenerzählsträngen immer wieder stark zum Ausdruck kommt. Das Ganze ist zudem trotz der Ernsthaftigkeit der Geschehnisse immer mit einer Prise Humor angereichert, der besonders in den Beziehungen der Hauptdarsteller untereinander zum Ausdruck kommt. Sarkasmus und feine Ironie paaren sich dabei auch mit versteckten Emotionen, die ganz besonders Kolmaar nur schwer zum Ausdruck bringen kann, der sich deshalb auch zumeist hinter seinen kecken Sprüchen versteckt. Wohl selten war der Spruch "Rauhe Schale, weicher Kern" so absolut zutreffend wie bei ihm, was übrigens auch auf Joe Hoffer zutrifft, der fast immer den coolen Bullen spielt, aber in seinem Inneren eine Seele von Mensch ist. Gerade diese Charaktere sind es dann auch, die dieser Serie ganz unweigerlich ihren ganz persönlichen Stempel aufdrücken, denn die äusserst intensiven Charakter-Zeichnungen sind wohl die größte Stärke einer Serie, die eigentlich überhaupt keine Schwächen offenbart.

Wer mit der ersten Staffel schon auf den Geschmack gekommen ist sollte auf jeden Fall am Ball bleiben, denn das zu erkennende Potential wird stetig weiter ausgeschöpft und lässt durchaus die Hoffnung aufkeimen, das sich "Der letzte Zeuge" auch in den folgenden Staffeln kontinuirlich weiterentwickeln wird und vor allem das an den Tag gelegte Niveau halten kann. Und so werden dem Zuschauer ganz sicher noch etliche spannende Fälle bevorstehen, in denen auch weiterhin viel Wert auf die zwischenmenschliche Komponente gelegt wird, die ein wichtiger Bestandteil des Ganzen ist und diese Serie so absolut liebenswert und charmant erscheinen lässt. Ich persönlich bin bis jetzt jedenfalls absolut begeistert und fast schon süchtig auf die weiteren Staffel-Boxen, so das ich nur eine unbedingte Empfehlung an jeden Krimi-Fan aussprechen kann, der Wert auf qualitativ hochwertige Unterhaltung legt.


Fazit:


Ich habe zwar die Hoffnung gehegt, das vorliegende Staffel den hohen Qualitäts-Standard halten kann, hätte allerdings nicht gedacht, das dieser sogar noch gesteigert werden kann. Spannende Fälle und interessante Nebenerzählstränge sorgen auch hier wieder für erstklassige Unterhaltung. Über die Darsteller muss man nicht mehr viel sagen, denn bis in die kleinsten Nebenrollen ist diese Serie nahezu perfekt besetzt, doch das große Aushängeschild sind ganz eindeutig die Hauptdarsteller, von denen der leider viel zu früh verstorbene Ulrich Mühe ganz besonders herausragt. Selten habe ich eine deutsche TV-Serie gesehen, die in wirklich allen Belangen absolut zu überzeugen weiss.


10/10

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