Erfreulich gute Fortsetzung einer erfreulichen Komödie
Eigentlich ist es ja ein Graus mit den Fortsetzungsfilmen…sie werden teurer ( Matrix ), langatmiger ( Matrix ) und schlechter ( Matrix ). Oder aber billiger und unter Verzicht auf jedwede Innovation ( Freitag der 13te…). Kitschiger und kindgerechter geht auch noch ( Robocop 3 ), ebenfalls von mal zu mal unwitziger ( Nackte Kanone, Scary Movie ). Da man als Filmnarr all das weiß, ist man seit jeher vorsichtig, wenn es um Sequels geht, zumal man auch der Tatsache ins Auge sehen muß, daß den Drehbuchautoren derzeit so gar nichts vernünftiges mehr einzufallen scheint, das bewährte Mittel der Wahl sind und waren daher immer schon Fortsetzungen. Wie schön ist es dann, als Miespeter und ewiger Schwarzseher und Nörgler einmal angenehm überrascht zu werden?
Sie sind alle wieder da, die Verdächtigen rund um den potentiellen Schwiegersohn Gay Focker. Anläßlich der bevorstehenden Hochzeit nun ist es an der Zeit, daß sich die Eltern der Heiratenden kennenlernen, und so fährt man mit dem Wohnmobil der Burns zu den Fockers nach Miami. Dumm nur, daß diese sich so gar nicht ins Klischee des typischen Amerikaners einfügen – er arbeitsloser Hausmann, sie Sexualtherapeutin. Klar auch, daß diese Faktenlage und vor allem der Versuch der Verschwiegenheit zu allerhand Turbulenzen und Irritationen führen. Und dann ist ausgerechnet die angehende Braut schwanger, Vater Burns vermutet zudem einen unehelichen Sohn bei Gaylord, es geht in bewährter Form alles schief, was nur schiefgehen kann – bis sich dann die verschiedenen Handlungsstränge zu einem wunderbaren, aber glücklicherweise auch sehr kurzen, Happy-End vereinen.
Man hat viel zu lachen bei dieser wirklich erfreulichen und fast besseren Fortsetzung. Das liegt auf der einen Seite am dialogsicheren Drehbuch, auf der anderen Seite aber vor allem an den Darstellern. Man hat Streisand, Hoffman und De Niro noch nie so viel Spaß haben sehen, da ist es egal, daß Owen Wilson nur noch einen Kurzauftritt hat. Ben Stiller ist einfach wieder nur er selbst, und der Rest ist ein Panoptikum der Kuriositäten, hier sei ganz besonders der Straßenpolizist erwähnt. Zu keiner Zeit flacht der Film ab, er verliert sich aber auch nicht in den Niederungen billigen Klamauks oder muß gar auf Fäkalhumor zurückgreifen. Einfach lustig, ein unterhaltsamer Abend ist garantiert, wenn sich zusammenfügt, was eigentlich nicht zusammengehört…8/10.