Karate Kid II - Entscheidung in Okinawa (1986)

Fader Aufguß mit vielen Klischees…12.10.2024

Der Rahmen

Kurz nach dem Sieg gegen den Cobra-Studio-Fiesling wird das Idyll von Lehrer und Schüler getrübt. Meister Miyagi muß nach Japan reisen, da sein Vater im Sterben liegt. Schüler Daniel darf mit und freut sich. Dumm nur, daß dort, in Okinawa, auch Miyagis alter Jugendfreund Sato wohnt, nun Erzfeind, da er sich von Miyagi entehrt fühlt. Es kommt, wie es kommen muß: die alte Liebe des Meisters flammt wieder auf, Daniel findet an deren Nichte auch gefallen, derweil Sato auf den finalen Kampf drängt und dessen Neffe keine Gelegenheit ausläßt, um Daniel zu provozieren. Als nun das Dorf von einem Taifun bedroht wird, ist es an der Zeit, alle Rivalitäten zum Abschluß zu bringen – doch wer hier und auch auf dem Weg dahin auf Kämpfe hofft, der hofft vergebens.

Gucken oder nicht?

Nein, besser nicht.

Warum?

Der Beginn des Films, der direkt an das Ende des Vorgängers anschließt, ist in der Tat noch das beste am ganzen Treiben. Sobald Japan erreicht ist, durchzieht den Film eine unfaßbare Schläfrigkeit, dazu Postkartenkitsch und viel zu viel Liebesgeplänkel an allen Fronten. Die schönen Trainingssequenzen des ersten Teils: gibt es hier nicht. Heitere Dialoge zwischen Lehrer und Schüler: gibt es hier nicht. Gut inszenierte Kämpfe, auch wen sie noch so kurz sein mögen: kaum vorhanden. Stattdessen: Dialoge des Grauens, Längen überall, man wähnt sich wie in einer Folge einer beliebigen Vorabendserie. Es scheint, als habe man dem Erfolg des Originals unbedingt eins draufsetzen wollen, dabei aber das Drehbucht vernachlässigt. Schade, denn die Einbeziehung der Heimat hätte man durchaus sehr gut inszenieren und storyseitig spannender gestalten können.

Die Note

Der Film richtet sich im Kern an ein jugendlicheres Publikum, doch dieses wendet sich angesichts der viel zu langen Familien- und Liebesszenen mit Grausen, ungeduldig auf Training oder Kämpfe wartend. Der erwachsene Zuseher langweilt sich einfach nur, denn viel zu zäh ist das Geschehen, um echtes Interesse zu wecken. So reicht es nur für knappe 5/10