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Zwei Mädchen vom Lande wollen auf ein Rockkonzert. Auf dem Weg dorthin gehen sie in die Stadt, um etwas zu essen und ein paar Drogen zu kaufen. Leider landen beide bei ein paar ausgebrochenen Schwerverbrechern. Diese haben nichts Besseres zu tun als die beiden Mädchen zu quälen, vergewaltigen, kidnappen und danach umzubringen. Eines der Mädchen kann jedoch kurz vor ihrem ableben ihren Eltern alles erzählen, die ohne es zu wissen den Mördern ihrer Tochter Unterschlupf gewähren. Die Eltern sehen Rot und die Rache beginnt.

Mit last House on the left schuf Wes Craven vor langen, langen Jahren einen nicht uninteressanten Rape´n´Revenge Thriller, den ich gar nicht mal in den Bereich Horror angesiedelt sehe, denn in Sachen Blut und Schmodder ist hier nicht allzu viel los. Aus heutiger Sicht ist dabei natürlich vieles längst nicht mehr so schockierend und angsteinflößend wie damals, aber die Struktur finde ich dafür reichlich Retro-innovativ.
Heute ist es ja in 95% aller ähnlich gelagerten Filme Usus das übliche Final Girl zu präsentieren, das man spätestens nach zwei Minuten durch Brille, Bücher, Keuschheit oder sonstiger Unschuld mühelos identifizieren kann. Hier hingegen haben wir zwei nette Teenager, die blöderweise in die Hände von vier Ausbrechern gelangen, aber es ist eben nicht die sympathische Mari, die am Ende den Racheakt vollzieht. Das ist für mich mittlerweile schon ein erfrischendes Konzept.
Allerdings muß man dem Film auch einige Längen ankreiden. Bis zum Showdown zieht sich die Geschichte doch ganz schön hin. Außer der zugegeben fiesen Vergewaltigung und dem Erstechen der Freundin tut sich außer Charaktere vorstellen nicht wirklich viel, wenn man mal von den zwei doofen Clown-Cops absieht, die man aber auch gerne aus der ganzen Nummer streichen sollte, denn deren Kaspereien passen nun überhaupt nicht zu der beabsichtigten Schockwirkung.
Aber aus dem Minimalbudget gelingt es Craven dennoch viel heraus zu holen. Einige Szenen stoßen doch auch heute noch unangenehm auf und ein Wohlfühlstreifen zum mal eben wegschauen ist er auch nicht geworden. Das eben zum Ende ausgerechnet die Spießereltern selbigen, also den Spieß, mehr als brutal umdrehen (und dafür lebenslänglich weggesperrt werden müßten) ist jetzt nun auch nicht gerade das klassische Happy End. Im Grunde ist das Leben aller acht wichtigen Personen amtlich ruiniert, außer denen die es am meisten verdient hätten, nämlich den nicht wirklich lustigen Comic Relief Bullen.
Ein wirklicher Fan des Films bin ich allerdings nie geworden, auch wenn er alle Jahre wieder im Player landet. Das ganze Genre ist ohnehin meist schwer verdaulich, da geh ich fast doch abends lieber selber mit Regenmantel im Stadtpark spazieren. Man kann aber durchaus hier schon erkennen das man es mit fähigen Leuten zu tun hat.
6/10

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