Das soll er also sein, einer der kontroversesten und härtesten Schocker aller Zeiten. Ich hab von dem Teil erst letzte Woche erfahren und wollte natürlich sehen, was Wes Craven in "guten" Tagen fabriziert hat.
Der Anfang ist sogar relativ gut, Mary und ihre Freundin spazieren fröhlich durch die Stadt und ihre Eltern bereiten Marys Geburtstagsfeier vor. Man entwickelt Sympathie für die Darsteller...
Auf der anderen Seite lernt man die "Bösen" kennen, eine Gruppe gesuchter Krimineller, die sofort ins Klischee der unsympathischen, brutalen Killer gedrängt werden.
Insofern gut, da man sich erwarten kann, ziemlich schockiert zu werden. Ich für meinen Teil erwartete mir einen Film, auf den ich mit Tränen in den Augen und stundenlanger Fassungslosigkeit reagiere. Falsch gedacht.
Denn spätestens, als die beiden dämlichen Polizisten auftauchen und bei den Mordszenen feucht-fröhlich-dämliche Musik einsetzt, ist es mit dem erwarteten Schocker zu Ende.
Die Polizisten traben in bester Doofy-Manier durch die Gegend und es wirkt wie ein früher Disney-Comic, wenn sie ihre, in keinster Weise für den Film und die Stimmung produktiven, eigenen kleinen Abenteuer erleben. Untermalt wird das ganze von einer Dick-und-Doof-Melodie, und das passt wohl wirklich nicht in ein Drama...
Auch der Schluss lässt einiges zu wünschen übrig, wenn sich die Eltern an den Peinigern ihrer Tocher rächen wollen. Mit einem fetten "UNCUT" hab ich den Film aufgetrieben, aber ich habe genau zwei Szenen entdeckt, wegen denen der Film überhaupt FSK 18 verdient hätte...
Jeder billige 20:15 Pro7 Actionfilm enthält mehr Brutalität und Intensität als dieser Müll.
Fazit: Ein erschreckend überbewerteter, extrem schwacher "Schocker", der zwar den neuen Wes Craven Filmen nicht gleicht (und somit eigentlich besser sein sollte), und doch weniger Schockeffekte enthält als die ersten 10 Minuten von Scream.