Review

Dieser Film, der im Übrigen Wes Craven's Regiedebüt war, ist weniger ein Horrorfilm, als vielmehr ein Thriller mit einigen Schockeffekten (allerdings muß man ihn dazu uncut gesehen haben). Die Story ist dabei simpel, aber trotzdem - oder vielleicht auch gerade deshalb - sehr glaubwürdig und realistisch. Anders als in den meisten Filmen von Wes Craven sind die "Bösen" hier nicht Zombies, Dämonen, Voodoo-Geister, oder ähnliches, sondern Ausbrecher aus einer Strafvollzugsanstalt. Das bringt den Horror sicherlich näher zum Zuschauer, denn es erzeugt eine Atmosphäre, die authentisch wirkt. Die beiden Mädchen, Phyllis und Mari, werden nicht Opfer irgendeines Fabelwesens, wie Dämon oder Geist; nein, sie werden Opfer eines Gewaltverbrechens. Allein durch diesen Umstand erreicht Craven schon eine höhere Authenzität, als in vielen seiner anderen Filme.

Die Vergewaltigungsszenen und insbesondere die Folterung von Mari und die Ermordung von Phyllis machen das Bild eines Schockers dann komplett und bis hierhin könnte auch alles schön sein, allerdings weist der Film leider auch einige Schwächen auf:

- die Schauspieler sind nicht besonders gut (zumindest stellenweise)
- einige Dialoge muten fast dümmlich an ("Das ein Wald aber auch so viele Bäume hat")
- die Verbrecher wirken (zumindest auf mich) eher lächerlich als furchteinflößend

Durch diese Schwächen werden die Schockeffekte und das Furchteinflößende des Films teilweise wieder zerstört, so daß am Ende nur ein "zufriedenstellend" dabei herauskommt. Meiner Meinung nach steckt aber auf Grund der Authenzität der Story viel mehr Potential hinter der Geschichte des Films, als im Film abgerufen wurde. Ich bin der Ansicht, das dieser Film am meisten von allen Filmen, die ich kenne, ein Remake verdient hätte, welches dann die Stärken übernehmen und auf die Schwächen verzichten sollte.

Fazit: Wer Filme von Wes Craven mag, sollte diesen (möglichst uncut) gesehen haben. Alle anderen können sich diesen Film eigentlich sparen.

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