Review

Ein Review zu diesem Frühwerk Wes Cravens fällt mir wahrlich nicht leicht.

Unstrittig ist, dass "The Last House On The Left" (in Deutschland mal wieder mit einem Spitzentitel "Mondo Brutale" versehen) zu den absoluten Klassikern des modernen Horrorfilms gehört, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Einordnung in diesem Genre wirklich so passend ist.
Schaut man auf das Entstehungsjahr (1972) so dürfte jedem klar sein, dass der Film zu der Zeit natürlich mehr als ein Gemüt erregt und die Menschen zutiefst geschockt hat. Damals war diese sehr explizite Darstellung von Gewalt (sowohl psychischer als auch physischer Natur) noch etwas ziemlich neues und der Regisseur konnte seine Intention, die Menschen von der gezeigten Gewalt angeekelt sein zu lassen, sehr gut verwirklichen.

Ich würde gerne sagen, dass der Film bis heute nichts von seiner Intensität und Aussagekraft verloren hat, kann es aber leider nicht. Alles wirkt zwar sehr realistisch und vor allem den beiden Darstellerinnen der gepeinigten Mädchen muss man ein großes Lob für das authentische Schauspiel aussprechen, jedoch ist alles zu schnell vorbei und wird nicht lange genug ausgereizt um einen richtig zu schocken. Zwar ist er meiner Meinung nach in einer anderen Ecke anzusiedeln, jedoch gefiel mir eben diese Ausreizung des ganzen in "I Spit On Your Grave" besser. Dort wird man immer und immer wieder mit dem Gesicht regelrecht auf die über den Bildschirm flackernden Greueltaten gedrückt, bis man es kaum noch ertragen kann. Genau dieses Unerträgliche fehlt "The Last On The Left" leider.

Zwei weitere negative Aspekte, die dem Film leider die nötige Ernsthaftigkeit und Disziplinnehemn, sind die zu oft auftretenden Komikeinlagen (Z.B. von den beiden Polizisten) und die all zu oft auffallende fröhliche Hintergrundmusik.

Alles in Allem kann man jedoch sagen, dass man es bei "The Last House On The Left" mit einem zeitlosen Klassiker zu tun, der einen, wenn auch leider nicht so stark wie andere, ähnliche Filme, doch sehr mitnimmt und mit einem sehr seltsamen und flauen Gefühl im Magen zurücklässt.

Zusammen mit "The Hills Have Eyes" der beste Film von Wes Craven!

8 Punkte!

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