Review

Leise weht der Wind des Todes (1971) von Don Medford

...Der wohlhabende Bank- und Großgrundbesitzer Brandt Ruger (Gene Hackman) von Ruger County kann privat und auch im Bett ein richtiger Scheusal und Grobian sein, wie seine Ehefrau Melissa (Candice Bergen) bereits bitter erfahren musste. Doch nun scheinen für Sie ein paar ruhige und erholsame Tage anzustehen, denn ihr Mann hat sich mit einer Handvoll Freunden und Geschäftspartnern zu einem Jagdausflug verabredet. Hier will er ihnen auch seine neueste Errungenschaft vorführen - Präzisionsgewehre mit Zielfernrohr und einer Reichweite von bis zu 800 yards (ca. 730 m).
Frank Calder (Oliver Reed) ist der Kopf einer großen Bande von berüchtigten Revolverhelden. Wieder einmal statten sie Ruger County einen Besuch ab, doch Sheriff Ben Johnson (Ralph Brown) kann durch seine Wachsamkeit noch rechtzeitig einen Überfall auf die Ruger Bank vereiteln. Auf dem Rückweg entführen Calder und seine Bande die Lehrerin des Ortes, aber schon bald stellt sich heraus, wer denn da genau gekidnappt wurde: Mrs. Melissa Ruger!
Und ihr skrupelloser Mann wird alles daran setzen, um sein "Eigentum" zurückzubekommen...

Schluck - ziemlich starker Tobak, wie man es in diesem Genre sonst nur von Italowestern gewohnt ist! Dank des geradlinigen Drehbuchs und der professionellen Umsetzung findet man schnell in diesen packenden Western hinein. In schöner Umgebung, begleitet von äußerst gelungener Filmmusik und exzellenten Schussgeräuschen, nimmt die dramatische Handlung ihren Lauf und die Charaktere entfalten sich prächtig. Neben Oliver Reed, der in seiner Rolle brilliert, wurde aber auch die Figur des Brandt Ruger mit Gene Hackman natürlich optimal besetzt. Die Spannungskurven werden immer wieder von Härte und Verzweiflung unterstützt, die der Film ausstrahlt. Dementsprechend gut kann dann die kleine Blödelszene mit den Pfirsichstückchen zu einer kurzzeitigen Entspannung für den Zuschauer beitragen.

Komischerweise scheint dieser Western aber eher unbekannt oder inzwischen vergessen zu sein!? Dagegen solltet ihr also dringend etwas unternehmen - es sei denn, ihr könnt kein Blut sehen, denn dieses fließt hier reichlich! ;)

Gerne und ohne zu überlegen vergebe ich für diesen Film volle 10 Punkte! Wer ihn bereits kennt, findet u.U. auch Spaß an "Einen vor den Latz geknallt" aka "Tote brauchen keine Dollars" (1975).
Diese Alternative kommt zwar nicht an den Härtegrad von "Leise weht der Wind des Todes" heran, weist aber sonst einige Parallelen hierzu auf.

Viel Spaß und gute Unterhaltung! ;)

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